Dienstag, 21. Oktober 2014

The God Machine - Scenes From The Second Storey

The-God-Machine-Scenes-From-The-Second-Storey

Sheet One, Ænima, f#a#oo, Frizzle Fry, Goo, Moon Safari, Welcome to Sky Valley, Clandestine, Tilt, Blue Lines, To Bring You My Love, Through Silver in Blood, Last Rights, Spiderland, Filth Pig, Badmotorfinger, The Downward Spiral, Laughing Stock, Slow, Deep and Hard, Soundtracks for the Blind, Dirt, Selected Ambient Works 85-92, Angel Dust, Dead Cities, Into the Everflow, Bone Machine, World Coming Down – liest sich angenehm, oder? Muss es ja auch, schließlich handelt es sich hier um die bewundernswertesten Musikerscheinungen der 90er Jahre, die ich jetzt mal grob aus meiner eigenen Sammlung herausgefiltert habe.

Was hat es mit diesen genannten Alben auf sich? Nichts. Damit möchte ich nur verdeutlichen, wie unbeschreiblich und unwirklich großartig Scenes from the Second Storey ist – das meiner Meinung nach ergreifendste, tiefste, berührendste, erhabenste und ausdrucksstärkste Musikalbum von 1990 bis 1999, das alle oben erwähnten Alben überragt.

THE GOD MACHINE, das waren Robin Proper-Sheppard an der Gitarre und gleichzeitig Sänger, Jimmy Fernandez an der Bassgitarre und Ronald Austin am Schlagzeug. THE GOD MACHINE waren nicht nur irgendeine Band – sie waren Propheten, Visionäre, anbetungswürdige Musiker, Querdenker und Songschreiber jenseits des Horizonts. Scenes from the Second Storey ist in den letzten Jahren bei mir zu dem Album herangewachsen, als welches ich es hier bezeichne. Ein einziger Tagtraum aus den 90ern, das beste Musikwerk dieses Jahrzehnts und mittlerweile in meinem persönlichen Top-10-Requiem.

Eröffnet wird das Album mit dem peitschenden "Dream Machine". Stimmen, Bassbrummen, die Snare setzt ein, ein verträumtes Licht im Hintergrund, Gitarre, leichter Keyboardbombast und dann diese Stimme. Eine rhythmisch vertrackte Nummer mit Snare-Attacken, schleifenden Riffs, sirupartigen Basslinien, und dazu klagt und triumphiert Sheppard mit seiner einzigartigen Stimme und seinen mitreißenden Texten. Dann folgt ein Bruch, tribalartige Drums, eine sich in den Vordergrund kämpfende Gitarre, Bassteppiche, ein knallhartes Break, und dann wieder alles von vorne – diesmal noch intensiver von allen Instrumenten und dem Gesang betont.

"She Said" beginnt sofort knalliger, ausufernder, ungezügelt und mit einem erstaunlich betonten Schlagzeugspiel. Sheppard schwingt sich stimmlich in Höhen zwischen Anmut, Träumerei und unkontrolliertem Aufschreien. Seine Stimme ist das Zentrum, der Halt in diesem schweren Brocken aus Dunkelheit, Schwere, Leid, Traurigkeit und Tristesse. Dort ist man dann auch endgültig angelangt, wenn die ersten akustischen Gitarrentöne von "The Blind Man" aufheulen. Das Schlagzeug setzt ein, warme Bassrhythmen und eine verzerrte Gitarre – minimalistisch und ergreifend baut sich eine graue Welt auf: "Have you ever seen a bird fly / Have you ever seen the sun shine / Have you ever held something beautiful / You know that it will eventually die". "I'm tired, I'm tired". Reduziertes Gitarrensolo, wieder tribalartiges Schlagzeug, eine fauchende Gitarre, ein abstürzender Funken, der rasend in die Tiefe stürzt, dann explosionsartige Wutausbrüche an den Instrumenten. Stille. Der erste überlastende Gefühlsausbruch der drei Musiker.

Nach den ersten drei Songs merkt man bereits diese brennende Besonderheit, die in jedem weiteren Song glüht. Das kochende und kurze "I've Seen the Man" mit einem brillanten Sheppard, knackigem Drumming und hysterischen Gitarrenriffs oder die stilistisch abgehobene Übertriebenheit von "The Desert Song" mit seinem leichten orientalischen Touch und dieser unterdrückten Ruhe – schamanenhaft wird man ständig um die eigene Achse gedreht. Wahnsinn, konnte diese Band überirdische Songs schreiben!

Dieser weltfremde Chor am Anfang von "Home", dann dieser unschuldige Umbruch in das "typische" Power-Trio-Rockmuster. Ein erschlagender Bass, knallender Schlagzeugrhythmus, tieftrockene und verklebte Gitarrenriffs und diese unglaubliche Stimme. Man könnte meinen, dass man die ganze Zeit zu Sheppard unwürdig aufsieht, während er eine gefühlvolle Predigt nach der anderen abfeuert. Unglaubliches Charisma, das hier wirkt. Mir ist kein Sänger bekannt, der auch nur im Ansatz vergleichbar ist, diese rohe Ausdruckskraft besitzt und der von innen unter der Haut kitzelt.

Und dann, Ladies and Gentlemen, folgt mit "It's All Over" der beste Song, der das Thema des Titelnamens am authentischsten vertont hat. Sheppard hat mit diesem Song Engelsmusik aus dem Himmel auf die Erde gebracht. Abschied von der Welt nehmen ist noch nie so einfach gewesen – natürlich um sich nun endgültig dieser verzaubernden Musik hinzugeben. Diese gezupfte Gitarre ist für mich der größte eingefangene Musikmoment der 90er Jahre. Was für abartige musikalische Genies das waren.

Mit "Temptation" gibt’s die musikalische Kahlrasur: Noise, wundenerweiterndes Basswummern, spacige Windstöße und hypnotisierendes Drumming. Dann wieder Leid und Tristesse. Sheppard flüstert, bettelt, leidet, schreit – Verzweiflung in Musik, Text und Stimme. "Why is your sky always so much bluer than mine / You look to your sky and say look how beautiful / And I look at these walls and scream". "Let me out, out, out – Let me out, out, out ...". "And if your walls should ever come falling / I'd understand, yes I'd understand / Because mine already has".

"Out" schmerzt regelrecht an Intensität. "Ego" ist wieder so ein zähflüssiger Düsterrocker mit peitschendem Schlagzeug, sandigen Gitarrenriffs und einem Fundament aus brachialer Bassgewalt. Den Brennstab dieses Musik-Kernreaktors bildet das knapp 17-minütige "Seven". Eine gewaltige musikalische Bergkette aus verkrusteten Gitarrenriffs, mitreißenden Gesangserlebnissen, Tempovariationen, anmutigen Gitarrenmelodien und Harmonien, dröhnenden Schlagzeugbetonungen, verschwommenen Basshypnosetherapien und verschrobenen Jamexperimenten mit Blechblasinstrumenten.

"Purity" leitet dann sehr experimentell den Schluss des Albums ein. Eine Akustikgitarre, sanfte Klassik, flüsternde Stimmen aus dem Hintergrund, Cello und Violinen. Dann wieder Schlagzeug, Bass und Gitarre. "If I show you the truth will you show me the beauty / If I show you the pain will you show me the purity / If I show you the scars will you show me yours". "It's the same all over – It's the same all over – You were never there – You were never there". Aus. Schluss. Dunkelheit. Nichts.

"The Piano Song" hinterlässt mich als geschwächten Tränenmann, gebrochen und überwältigt. Scenes from the Second Storey habe ich Ende der 90er unbewusst in einem An- und Verkauf wegen des interessanten Covers für weniger als 10 Mark mitgenommen, wenig beachtet und erst Jahre später angehört. Es sollte sich zu einem der wenigen von mir als perfekt bezeichneten Alben entwickeln und mich wie kaum ein Album zuvor und bis heute so ergriffen und aufgewühlt zurücklassen, wie es diese drei Übermusiker erreicht haben.

Mit One Last Laugh in a Place of Dying erschien ein Jahr später das zweite und letzte Album, da Bassist Jimmy Fernandez kurz nach den Aufnahmen verstarb. Sheppard gründete daraufhin die Band SOPHIA. Beide Alben von THE GOD MACHINE sind bis heute jedoch unerreicht, tauchen aber ab und zu ganz minimalistisch im Sound von TOOL wieder auf – zumindest empfinde ich es so.

Scenes from the Second Storey gehört heute zu meiner ersten Wahl, wenn ich meine Musikbesessenheit erklären soll. Dieses Werk ist für mich eine der wenigen Definitionen von >ergreifend guter Musik<.

Dystopia - Human = Garbage

Intensive Musik gibt es genügend, doch hässlicher und schmerzhafter intensiver Verstands-Terror ist hingegen eine musikalische Seltenheit. DYSTOPIA spielen ganz weit unten im menschlichen Abschaum mit, wenn es um lustvolle Schmerzen und zugefügtes Leid geht. Diese Zusammenstellung aus einer EP und zwei Split-Veröffentlichungen aus den Jahren 1992 und 1994 gehört zu den wirkungsvollsten Folterinstrumenten aus meinem Hobbykeller. Nebenbei bemerkt, geht der Preis für den wohl besten Titel eines Musikalbums an DYSTOPIA.

Auf Human = Garbage gibt es keine Gnade, keinen einzigen hübschen Ton, keine noch so kleine Melodie oder "menschlichen" Gesang. Leidensharmonien aus den tiefsten menschlichen Abgründen, einmalig asozial eingespielt und von jedem Musiker verkörpert und gelebt, dabei hässlich und abstoßend, wie es nur geht. Ohne doppelten Boden und nichts zum Festklammern. Freier Fall. Ein ekelhaftes und stinkendes Gebräu aus kaum verdauter saurer Kotze aus der Nase, Sludge, heißem Eitergrog, Punk, undefinierbaren Rentner-Sekret-Ausscheidungen, Crust, tiefdunklem und extrem bitterem Ohrenschmalz und leicht unterschwelligem Grindcore mit fauligem Verwesungsduft.

Im schleppenden Tempo wüten und hacken sich DYSTOPIA durch die grausamen Songs, die oft mit hochfantastischen Samples daherkommen und von verstörendem Kreischen, barbarischem Brüllen und bestialischen Selbstverstümmelungsschreien der verschiedenen Bandmitglieder zu endgültigen und brauchbaren Foltermethoden emporsteigen.
"Stress Builds Character" pisst blutigen Urin auf alle BETHLEHEM-Veröffentlichungen. Dieser extrem rohe Songanfang mit dem Bass voller Tristesse, diese todesnahe und hauchdünne Gitarre aus dem Totenreich und dann der einsetzende Todeskampf, der immer bedrohlicher und lauter wird und die Pulsader anschwellen lässt:

"I am so tired.
Sometimes I feel so tired.
I can't eat, I can't sleep.
So tired.
The pressure builds and builds.
Seems like theres no release.
The things I see go unnoticed by some.
Fills my eyes and heart.
Anger and guilt and frustration.
And depression makes waking up every day harder and harder.
Where's my fitness to the world with my chance to survive.
I got to get money so I can have a home.
So I can breathe, eat and live in this society.
I don't even like money,
And I got to work everyday just to feed myself.
God it makes me sick.
I just wanna curl up into a hole and die in this.
This isn't worth it.
I need a raise man!
I can't survive on this faith anymore.
I can't live on this.
I'm hungry.
And I've had service,
And I can't eat daddy.
God I am the creator of hell.
And I have seen all hell,
And I have seen no arms, no limbs no brains.
You don't care, you don't love me!
I only love myself.
No one will love me like I love thee."

Wie ich damals geschwitzt habe, als ich den Song zum ersten Mal gehört habe. Ich glaube, dieses Stück gehört zu den intensivsten Songs, die ich kenne. Depression auf höchster Perfektion eingefangen – pure Selbstzerstörung und musikalischer Suizid. Der zweite Teil des Songs ist dann konzentrierte seelische Grausamkeit. Es wird geschrien, Blut und Magensäure bis zum Zusammenbruch ausgespuckt, geschrotet und gewalzt, bis die Gedärme zerquetscht sind und dabei alles vergewaltigt und gnadenlos geschändet wird, was Ohren hat.

Mit "Hands That Mold" gibt’s dann feiste Snare-Action in einem schweinisch geilen Sound. Wie wunderbar schwer dieser Sound ist! Und dann wieder diese total abgefuckten Schreie und Textzeilen wie: "Industry fucks nature like some kind of whore". Jeder Song besitzt dieses Unbehagen, diese kranke Atmosphäre und abgrundtiefe Selbstzerstörungswünsche. Das Ding ist scharf und gefährlich, beinhaltet extrem verstörende Texte und ist in seiner Intensität wahrlich einzigartig und eigenartig.

Ich höre das Ding eigentlich relativ selten, da es einem wirklich den Tag versauen kann, aber oberflächlich betrachtet – und das mache ich jetzt einfach mal – ist Human = Garbage wirklich abschreckender menschlicher Abfall in Ton gepresst. Doch, ja, ich liebe dieses Werk und die Texte ganz hart!

Assault on Precinct 13

Regie: John Carpenter, 1976

John Carpenter, Kultregisseur und stilprägende Ikone der 70er Jahre Filmkunst, hat mit "Assault on Precinct 13" neben seinem unumstößlichen Oberkultklassiker "Dark Star" (der hier irgendwann auch noch gesondert besprochen wird und bei mir eine ganz besondere Stellung einnimmt) für mich einen bis heute kaum erreichten, mental geilen und einzigartigen Action-Klassiker der Filmgeschichte gedreht.

Es gibt in dem Film so manche Szenen, die auch heute noch in die Ewigkeiten der Filmlandschaft fest eingebrannt sind und bei jedem echten Filmfan die Augen triefen lassen. Oft wird der Film nur auf die für heutige Verhältnisse noch sehr drastische und in ihrer unvorbereiteten Art extrem brutal wirkende "Eiswagen"-Szene reduziert. Dabei bietet "Assault on Precinct 13" so viel mehr.

Der für mich vielleicht wichtigste Punkt ist, dass "Assault on Precinct 13" eben kein typischer Actionfilm ist, sondern darüber hinaus ein rundum perfekter Carpenter-Film. Die Stimmung ist über die gesamte Laufzeit hinweg zutiefst düster und überaus spannend, Carpenter beschwört diese Atmosphäre fast wie ein Ritual herauf. Die Geschichte selbst ist dabei eigentlich komplett unwichtig und auch nicht gerade die größte Stärke des Films, wenn man denn nach Kritik suchen will. Aber die gesamte Inszenierung des Films stellt bis heute aus meiner Sicht die größte Meisterleistung von John Carpenter dar. Woran das genau liegt, kann ich nicht einmal sagen.

Was ich jedoch behaupten kann, ist, dass der Film zu mehr als 50% von seinem alles überragenden Score lebt und bis heute fasziniert. Der Soundtrack, wie gewohnt von Carpenter höchstpersönlich komponiert und eingespielt, stellt alles andere in den Schatten. Man muss sich das in der heutigen Zeit mal vorstellen: Der Regisseur hat fast alles selbst in die Hand genommen – das war schon damals eine Seltenheit. Neben dem Score hat Carpenter auch das Drehbuch geschrieben und sogar selbst mit der Schere beim Schnitt angesetzt.

Das Main Theme gehört bis heute zu meinen Top 3 der besten Filmscores, die jemals von einem Menschen komponiert wurden, vielleicht sogar zur einsamen Nummer 1. Dieser stille, aber bereits unruhige Anfang, der Einsatz dieses fremdartigen, mächtigen Basstons, was auch immer das ist, und dann dieser nächtliche, übernatürlich harmonische Synthesizer-Angriff auf die Sinneszentrale – das ist musikalische Gottheit. Nichts anderes als unverfälschte Genialität, die mit den einfachsten Mitteln direkt aus Carpenters Kopf auf ein Instrument (oder mehrere) übertragen und vertont wurde. In diesem speziellen Fall halte ich Carpenter für das, was man allgemein als Genie bezeichnet, etwas, das vielen Songschreibern abgeht.

Nebenbei muss ich auch seine beispiellose Leistung als Regisseur hervorheben. Gerade mit seinen ersten beiden Filmen hatte Carpenter für mich etwas, das vielen (technisch besseren) Regisseuren fehlt: Er war so unglaublich einfallsreich und irre kreativ, dass er selbst mit einem Minimalbudget etwas Großartiges erschaffen hat, was eigentlich undenkbar war. Als Beispiel führe ich immer wieder die grenzgenialen Dialoge, das "Alien" und eines der besten Filmenden aus "Dark Star" sowie die "Eiswagen"-Szene, den Gott-Score und die einmalige Stimmung aus "Assault on Precinct 13" an.

Und wer auch nur ein bisschen auf sich hält, sollte nicht nur "Halloween" (unbestritten ein Klassiker und "A Nightmare on Elm Street" sowie "Friday the 13th" so lächerlich überlegen) und "Escape from New York" kennen, sondern vorrangig auch "Dark Star" und "Assault on Precinct 13", die bis heute zu meinen hochgeschätzten Lieblingsfilmen gehören. Und ich merke schon, dass ich Carpenter hier noch viel öfter "verwenden" muss.

Suicide - Suicide

Suicide-Suicide

Trübe Synthiewolken, klagende elektronische Beats, verkümmerte Harmonien mit einer LSD-Fahne und eine verzerrte, fletschende Stimme mit nässenden Nervenenden. Auf dem 77er Debüt der beiden Musikgeschwüre Alan Vega und Martin Rev geben sich katastrophale Songstrukturen mit tanzbaren und ungewöhnlichen Melodien die Hand.

Dabei ist "Suicide" keine Sekunde lang eine "Stimmungsbombe", sondern eher das komplette Gegenteil. Endzeitstimmung und Horrormilieu bilden das Grundkonzept dieser eigenartigen Musik. Dominiert vom Drumcomputer und Martin Revs stechenden und zynischen Keyboardfanfaren, schreit, flüstert, spricht und halluziniert sich Alan Vega mit seinem geisterhaften Gesang entfremdet durch sieben Prä-Post-Industrial-Punk-Hymnen aus der Unterwelt.

Das psychopathische Gewimmer und die übersteuerten Schreie von Vega erzeugen dabei einen lebhaften Besuch in der Drogenhölle, während Rev mit seinem Elektroniktheater einen neurotischen und eiskalten Klangschrecken inszeniert.

Das Album ist für das Jahr 1977 unglaublich mutig, fortgeschritten, erschreckend und angenehm düster. Dabei wird es noch von einem eher eingängigen Hit wie 'Ghost Rider' eröffnet, in dem sich besonders die Keyboards durch den Sound fräsen, unterlegt vom treibenden Beat und Vegas drohender Stimme. Danach entfaltet das Album seine einzigartige Wirkung, seine stimmungsvolle, kranke Atmosphäre und den bewusst stolzen Pioniergeist, der nicht nur die Musik bestimmt, sondern auch in den ungewöhnlichen Texten zu finden ist.

'Frankie Teardrop', eine 10-minütige Nachthitze, ist der pulsierende Höhepunkt des Albums und gehört zu den wichtigsten Songs des ausgehenden Jahrzehnts.

"Suicide" ist eines dieser wenigen Alben, die man als wirklich revolutionär, jahrzehntelang einflussreich, abenteuerlich und künstlerisch wertvoll ansehen muss. Dabei enthält es nicht zu verkaterte und uncharismatische Musik und hat sich bis heute seinen Charme aus Eigenartigkeit und Neugierde bewahrt. Einfach, zugänglich und schön ist die Musik allerdings nicht – aber wer bitte will denn schon so etwas?