Montag, 6. Oktober 2025

The Stranglers - Rattus Norvegicus


Von Anfang an hielten sich The Stranglers nicht an die ungeschriebenen Regeln des Punk; "Rattus Norvegicus" entzog sich allen Erwartungen und präsentierte sich mit seiner düsteren, fast theatralischen Atmosphäre als eine ganz eigene Definition von Punk. Ihr erstes Album ist ein rebellisches, bissiges, sarkastisches und zugleich erstaunlich musikalisches Werk, das bis heute als eines der faszinierendsten Debüts der britischen Musikszene gilt. The Stranglers machen auf diesem Album unmissverständlich klar, dass sie gekommen sind, um die Punk-Szene mit einem dreckigen Augenzwinkern und einer gehörigen Portion Virtuosität aufzumischen. Hugh Cornwells sardonischer Gesang und seine oft zynischen Texte, die unverkennbaren Keyboard-Eskapaden von Dave Greenfield mit ihrer barocken Eleganz sowie die treibende Rhythmussektion mit Burnels schnarrendem Bass, hier passt alles zusammen; die Songs sind scharf, bissig und überaus klangvoll. Das Album zelebriert mit straßenköterhafter Respektlosigkeit und instrumentaler Raffinesse, angetrieben von lasziven Bassläufen, eine wilde Symbiose aus Punk-Attitüde, psychedelischen Elementen, progressiven Arrangements und einem Hauch von Pubrock. Der gewollte Kontrast zu den ausgeklügelten Melodien wird durch die stetig vorhandene, wohlüberlegte Räudigkeit und die Bissigkeit der Texte verstärkt. "Rattus Norvegicus" ist herrlich experimentierfreudig, ohne den Faden zu verlieren, bietet genügend Raum für Intelligenz, eigenwillige Musikalität und subtile Provokation und war damals eine spöttische Offenbarung für die Weiterentwicklung der Punk-Wurzeln.

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