Die Essenz von „Eternal Death“ liegt in der meisterhaften Balance zwischen gnadenloser Härte und eingängigen, fast schon hymnischen Melodien. Songs wie ‚Angels Die‘ und ‚The Serpent Garden‘ zeigen diese Dualität perfekt: brutale, donnernde Riffs, die einem die Luft aus den Lungen pressen, und doch immer wieder diese unterschwelligen Melodien, die sich durch den Lärm schlängeln und eine seltsame Schönheit inmitten der Zerstörung offenbaren.
Johan Lindstrands markanter Gesang ist das pulsierende Herz des Albums. Seine wütenden, kehligen Schreie verleihen dem Ganzen eine Direktheit, die sich wie ein roter Faden durch die Songs zieht. Sein Gesang verstärkt die brutale Kraft der Instrumente und verleiht dem Album eine fast anarchische Energie. Man spürt förmlich, wie Lindstrand jeden Funken seiner Energie in diese Darbietung steckt, als hinge sein Leben davon ab.
Die Produktion von „Eternal Death“ trägt entscheidend dazu bei, dass das Album so ungezähmt und lebendig klingt. Es gibt nichts Glattes oder Poliertes an diesem Werk – und genau deshalb liebe ich dieses Album so sehr. Die rohe, organische Produktion verleiht den Songs eine greifbare Authentizität. Man hört den Schweiß, die Anstrengung, den Dreck in jedem Riff, jeder Drumline. Diese Unmittelbarkeit, dieses Gefühl, als wäre man direkt in einem verqualmten, dunklen Proberaum dabei, ist in Zeiten der oft überproduzierten Metal-Alben für mich ein willkommener Rückzugsort. Der Rock 'n' Roll-Geist, den man in vielen schwedischen Death-Metal-Produktionen jener Zeit spürt, ist auch hier zu finden, allerdings in seiner düstersten Form. Es gibt Momente, in denen die Songs fast punkig, rau und ungezügelt wirken, nur um sich dann in präzisen, rasiermesserscharfen Soli oder komplexen Breaks aufzulösen.
Doch bei all der rohen Gewalt verliert „Eternal Death“ nie die Kontrolle. Die Band zeigt, dass sie ihre Instrumente perfekt beherrscht und ihre Songs bis ins kleinste Detail durchdacht sind. Die rasiermesserscharfen Soli, die sich durch Songs wie ‚Beautiful Evil Soul‘ schneiden, und die rhythmischen Breakdowns, die den Hörer unerwartet aus der Raserei reißen, zeugen von der Präzision und dem Können der Musiker. Das Album mag auf den ersten Blick chaotisch wirken, doch unter der Oberfläche findet sich eine wohlüberlegte Struktur, die das Fundament für diese brutale jugendliche Rebellion bildet.
In der schwedischen Death Metal-Landschaft, die Ende der 90er viele herausragende Alben hervorgebracht hat, sticht „Eternal Death“ als ein Werk heraus, das sowohl die klassische Wut des Genres aufgreift als auch den Weg für eine melodischere, dynamischere Zukunft ebnet. Es ist nicht nur ein Album für Liebhaber reiner Brutalität, sondern auch für diejenigen, die in der Lage sind, die subtileren Nuancen inmitten des Sturms zu erkennen.
Vergleicht man „Eternal Death“ mit den späteren Werken von The Crown, wird man feststellen, dass die Band mit diesem Album einen Höhepunkt erreicht hat, der unerreicht bleiben sollte. So gut die Alben nach der Namensänderung auch sein mögen – die ungezähmte Energie und das nahezu anarchische Songwriting dieses Albums haben sie nie wieder erreicht.
Wenn man in die Tiefe dieses Albums eintaucht, wird schnell klar, dass es weit mehr ist als eine bloße Übung in Gewalt. Es ist eine Fusion von Emotion und Aggression, die selten so überzeugend dargestellt wurde. Es ist ein Album, das auch nach all den Jahren nichts von seiner Relevanz und seiner rohen Kraft eingebüßt hat.
Man könnte fast sagen, dass „Eternal Death“ das ultimative Melodic Death Metal-Album ist – gerade, weil es sich nicht darum bemüht, in die Melodic-Schublade gesteckt zu werden. Es ist roh, es ist wild, und es ist zeitlos.
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