Freitag, 11. Juli 2025
Cathedral - The Carnival Bizarre
In "The Carnival Bizarre" kulminiert der doomige Sound von Cathedral zu einem Meisterwerk, das die massive Wucht eines Lavaberges mit der psychedelischen Ausgelassenheit eines Drogentrips auf einem Jahrmarkt verbindet. Das dritte Album der britischen Doom Metal-Institution ist eine mitreißende Akrobatik zwischen der erdrückenden Schwere ihrer frühen Werke und einer merklich aufblühenden Experimentierfreude.
Das Album strahlt einen Hauch sabbath'scher Magie aus (Tony Iommi höchstpersönlich verleiht 'Utopian Blaster' seinen Ritterschlag) und präsentiert ein monumentales Klangbild (die Drums!), das sowohl die massiven Gitarrenwände als auch die subtileren, psychedelischen Nuancen zur Geltung bringt. Cathedral vereinen hier die zähe, basslastige Intensität des Doom mit einer fast bizarren Leichtigkeit; der perfekte Sound für einen karnevalesken Trip ins Abgründige. Fettes, unheilvolles Riffing, stampfende Grooves und Lee Dorrians beschwörende Predigten zwischen Wahnsinn und Wut schwelgen in einer dichten, hypnotischen Atmosphäre und entfalten eine surrealistische Klanglandschaft, die einen in eine bizarre Welt aus Gauklern, Dämonen und unergründlicher Dunkelheit zieht. "The Carnival Bizarre" gehört in diesem Bereich zu meinen heiß verehrten Alben; es verzaubert mich durch seine schillernden Facetten des Wahnsinns, die psychedelische Experimentierfreude und das schiere Gewicht der erdrückenden Riffs nun schon seit über 25 Jahren.
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