Samstag, 30. Dezember 2017

Psychotic Waltz - Into the Everflow

Psychotic-Waltz-Into-the-Eveflow

Wenn ich heute an „Into The Everflow“ denke, dann steigen in mir sofort Erinnerungen an eine Zeit auf, in der Musik noch so unfassbar grenzenlos schien. Das Album hat mich damals, um das Jahr 1999, ohne jede Vorwarnung getroffen und seitdem hat es mich nicht mehr losgelassen. Es hat mich in ein Reich purer, ungefilterter Ekstase gestoßen, ein Reich voller Farben, Träume und grenzenloser Emotionen und ganz nebenbei meine kleine Welt verändert.

Dieses Album ist nichts weniger als Magie in Musik gegossen - es hat mich in den ersten Sekunden so intensiv gepackt, dass es sich bis heute als eines meiner absoluten Lieblingsalben fest in meine musikalische DNA eingebrannt hat. Wenn man es auf einem schmierigen Löffel verflüssigen könnte, würde ich es mir, ohne mit der Wimper zu zucken, direkt in die Adern jagen - es ist so intensiv, so transzendent berauschend und so überwältigend. Jeder Song ist ein Trip, ein Ausbruch aus der Realität, der einen in ein Geflecht aus Klängen, Emotionen und Visionen zieht - ein in sich geschlossenes Universum, das seine eigene Geschichte erzählt, die durch die Atmosphäre des Albums in den Kopf eindringt und dort etwas Magisches hinterlässt.

„Into The Everflow“ ist ein psychedelisches Märchen, ein surrealer Trip, der sich durch die Sphären des Prog Metal bewegt, dabei alle Konventionen sprengt und die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit auflöst. Die Gitarrenarbeit von Dan Rock und Brian McAlpin ist flüssig, surreal und dennoch voller scharfer, kantiger Momente, während man durch die Melodien schwebt. Diese Gitarrenästhetik ist jenseits von dem, was man normalerweise von Rockmusik erwartet - sie tanzt förmlich, wirbelt durch den Raum und schmiegt sich in jeden Winkel der Songs. Die Soli klingen, als wären sie von einer höheren Macht inspiriert, jedes Riff bricht wie ein Blitz in die Klangwelt ein. Zauberkünstler, die mit jedem Riff, jeder Melodie etwas vollkommen Einzigartiges erschaffen. Die Rhythmen schweben zwischen präziser Technik und traumhafter Losgelöstheit. Sie führen durch die Labyrinthe der Songs, mal zärtlich, mal drängend, aber immer im Einklang mit der mystischen Energie dieses Albums. Es ist, als ob sich die Musik weigert, sich an die Regeln der Realität zu halten, und stattdessen ihre eigene Welt erschafft, in der alles möglich ist.

Über all dem schwebt Buddy Lackey's unverwechselbare Stimme, die wie ein Erzähler durch die psychedelischen Landschaften führt - mal sanft, mal fordernd, immer aber verführerisch und unwiderstehlich.

Stücke wie ‘Ashes‘ oder ‘Butterfly‘ stürzen einen in emotionale Abgründe und erheben einen zugleich auf schwindelerregende Höhen. ‘Butterfly‘ entfaltet sich wie ein sanfter Rausch, der einen in ein Kaleidoskop aus Emotionen und Gedanken hineinzieht, während ‘Ashes‘ wie ein zerbrechliches, aber unvergängliches Monument der Melancholie das Herz umschließt und nicht mehr loslässt. Jeder Song auf „Into the Everflow“ ist ein Meisterwerk für sich, jeder ein weiterer Schritt in dieser unendlichen Reise, die keine Regeln kennt.

„Into The Everflow“ ist eine Offenbarung, eine Hymne an die grenzenlose Kraft der Musik, die nichts und niemanden außer sich selbst als Referenz braucht. Es sind Träume, die greifbar werden - man kann sie fast fühlen, als wäre man Teil eines Rituals, das weit jenseits des Verstandes stattfindet. Die Songstrukturen sind dabei so ausladend und kreativ, dass sie sich jeder Kategorisierung entziehen - es ist Musik, die lebt, atmet und sich in jede Richtung bewegt, in die sie will.

Mit „Into the Everflow“ haben Psychotic Waltz ein Werk geschaffen, das nicht nur Rockmusik, sondern pure, unverfälschte Magie ist. Ein Album, das den Geist entführt und den Hörer in eine Welt katapultiert, in der alle Sinne gleichzeitig angesprochen werden - berauschend, hypnotisch und absolut unvergesslich.

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