Freitag, 15. August 2025

Gluecifer - Automatic Thrill


Das 2004 veröffentlichte "Automatic Thrill" markierte den Schwanengesang von Gluecifer, meine Lieblingsschweine der skandinavischen Hard Rock-Welle aus den Neunzigern; ein letztes, donnerndes Statement, das die Essenz ihrer Musik erneut auf den Siedepunkt brachte. Das Album ist ein Hochgeschwindigkeits-Trip durch verrauchte Clubs mit schmuddeligen Bühnen; ein rotzig und selbstbewusster Faustschlag mit Lederjacke und Sonnenbrille.
Der wuchtige Gitarrensound, irgendwo zwischen punkiger Deutlichkeit und asozialem, leicht stadiontauglichem Hard Rock, dient als Katalysator für die treibenden Songs, die mit ihrer unnachgiebigen Energie ständig eine bevorstehende Detonation erzeugen. Biff Malibu führt das dreckige Treiben mit seiner schmierigen, kraftvollen Stimme an, wie ein charismatischer Draufgänger.
Das Songwriting auf "Automatic Thrill" ist scharf wie ein frisch geschliffenes Klappmesser. Gezielte Bombenabwürfe wie 'Shaking So Bad', 'A Call from the Other Side' und 'Here Come the Pigs' füllen jedes vernünftige Rockfan-Ohr mit Napalm. Der geschickte und nie zum Selbstzweck verkommene Umgang mit Groove sowie das unverschämte Talent, eingängige Songs zu schreiben, zeigen das Charisma der Band, die neben Tempo auch Stil zu bieten hat.
Ihre letzte große Feier des Rock lässt trotz der lauten, rauen und ungezähmten Energie unerwartete Melodiösität durchschimmern.

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