"So Fine!" habe ich erst kürzlich für mich wiederentdeckt, nach gut 10 Jahren, in denen ich es nicht mehr gehört habe. Wie damals in den Neunzigern habe ich mich zappelnd und willig diesem Dopamin-Ansturm unterworfen.
Es ist erstaunlich, wie gut das Album auch heute noch klingt – frisch, unverbraucht, mitreißend und glücklich machend. Überzogene Dekadenz, verpackt in einer der für mich besten (Metal-) Produktionen, die in den 90ern realisiert wurden. Der Sound, entstanden unter Mikko Karmila und mit der Beihilfe von WALTARI selbst, hebt sich nicht nur durch seine glasklare, druckvolle und ausbalancierte Feinheit ab. Er betont zudem perfekt die Moderne und den einzigartigen, sehr schrägen Crossover-Charakter. Dies ist eine der Produktionen, die man wohl als zeitlos bezeichnet. Spontan fällt mir da nur noch "Angel Dust" von FAITH NO MORE als Vergleich ein.
Im Grunde genommen ist "So Fine!" ein unberechenbarer Überraschungstrip, vollgestopft mit kreativen Ideen, genreübergreifenden Stilvermischungen und brachialer Rücksichtslosigkeit. Es degradiert eigentlich jede progressive Schlagerkapelle der Neunziger, die Ekel erzeugte, zu Komapatienten. Auf "So Fine!" wird dies wie bei kaum einem anderen (Kunst-) Werk aus dieser Zeit enthüllt und gnadenlos zur Schau gestellt. Sinnlich, frech, verspielt, neugierig, ballaststoffarm, funky, ohne Regeln und komplett fetzig – eben ein knallbunter musikalischer Kindergarten, wo der Fantasie keine Grenzen gesetzt sind.
Mike Patton knattert der besoffenen Alten von 2 UNLIMITED auf einem Bravo-Meeting unter einer Überdosis Koffein den nächsten großen Dancefloor-Hit bis unter die Schädeldecke. Er rutscht wegen der vielen Rhythmuswechsel des Ficksoundtracks, für den sich VOIVOD verantwortlich zeichnen, aus Versehen in den Auspuff von Anita Doth, die explosionsartig kreischt wie am Spieß (lölchen). Erst dadurch wird Mike Patton zu seinem Lebenswerk FANTÔMAS inspiriert, vorher veröffentlicht er noch das Gestörten-Monstrum "Disco Volante", um diesen Moment seelisch zu verarbeiten. Jahre später erzählt er dann Shane Embury von NAPALM DEATH, wie Grindcore eigentlich wirklich funktioniert. Eine scheinbar kleine, unbedeutende Geschichte, die aber einige Wellen ausgelöst hat.
Man könnte sich natürlich auch stundenlang auf den wohl geilsten Metal-Tanz-Hit der 90er stürzen, den Aufbau auseinandernehmen, den Refrain studieren und über den fantastischen (Jung-)Frauenchor philosophieren. Jede Ohrwurmmelodie wäre bereitwillig zu folgen. Oder man bestaunt 'A Forest', eine der besten und eigenständigsten Coverversionen, die ich je auf einem Album gehört habe. Aber WALTARI können eben noch so viel mehr. Ob es völlig überzogene Comic-Lieder wie 'Piggy In The Middle' sind, Tanzflächenfüller wie 'To Give', Seilhüpfsongs wie 'Mad Boy' und 'The Beginning Song', die Psychoanalyse 'Autumn', mächtige Eurodance-Zitate wie 'Rhythm Is A Cancer' oder das verstörende und abschreckende Abschlussmonster 'Mysterious', wo noch mal alles aus der Anstalt WALTARI aufgeboten wird – "So Fine!" gehört zu den wasserdichtesten, wichtigsten und befreiendsten Meisterwerken, die dem Heavy Metal in den 90er Jahren passiert sind.
Gibt es heute eigentlich noch solche Kreativkinder in der Szene?
Es ist erstaunlich, wie gut das Album auch heute noch klingt – frisch, unverbraucht, mitreißend und glücklich machend. Überzogene Dekadenz, verpackt in einer der für mich besten (Metal-) Produktionen, die in den 90ern realisiert wurden. Der Sound, entstanden unter Mikko Karmila und mit der Beihilfe von WALTARI selbst, hebt sich nicht nur durch seine glasklare, druckvolle und ausbalancierte Feinheit ab. Er betont zudem perfekt die Moderne und den einzigartigen, sehr schrägen Crossover-Charakter. Dies ist eine der Produktionen, die man wohl als zeitlos bezeichnet. Spontan fällt mir da nur noch "Angel Dust" von FAITH NO MORE als Vergleich ein.
Im Grunde genommen ist "So Fine!" ein unberechenbarer Überraschungstrip, vollgestopft mit kreativen Ideen, genreübergreifenden Stilvermischungen und brachialer Rücksichtslosigkeit. Es degradiert eigentlich jede progressive Schlagerkapelle der Neunziger, die Ekel erzeugte, zu Komapatienten. Auf "So Fine!" wird dies wie bei kaum einem anderen (Kunst-) Werk aus dieser Zeit enthüllt und gnadenlos zur Schau gestellt. Sinnlich, frech, verspielt, neugierig, ballaststoffarm, funky, ohne Regeln und komplett fetzig – eben ein knallbunter musikalischer Kindergarten, wo der Fantasie keine Grenzen gesetzt sind.
Mike Patton knattert der besoffenen Alten von 2 UNLIMITED auf einem Bravo-Meeting unter einer Überdosis Koffein den nächsten großen Dancefloor-Hit bis unter die Schädeldecke. Er rutscht wegen der vielen Rhythmuswechsel des Ficksoundtracks, für den sich VOIVOD verantwortlich zeichnen, aus Versehen in den Auspuff von Anita Doth, die explosionsartig kreischt wie am Spieß (lölchen). Erst dadurch wird Mike Patton zu seinem Lebenswerk FANTÔMAS inspiriert, vorher veröffentlicht er noch das Gestörten-Monstrum "Disco Volante", um diesen Moment seelisch zu verarbeiten. Jahre später erzählt er dann Shane Embury von NAPALM DEATH, wie Grindcore eigentlich wirklich funktioniert. Eine scheinbar kleine, unbedeutende Geschichte, die aber einige Wellen ausgelöst hat.
Man könnte sich natürlich auch stundenlang auf den wohl geilsten Metal-Tanz-Hit der 90er stürzen, den Aufbau auseinandernehmen, den Refrain studieren und über den fantastischen (Jung-)Frauenchor philosophieren. Jede Ohrwurmmelodie wäre bereitwillig zu folgen. Oder man bestaunt 'A Forest', eine der besten und eigenständigsten Coverversionen, die ich je auf einem Album gehört habe. Aber WALTARI können eben noch so viel mehr. Ob es völlig überzogene Comic-Lieder wie 'Piggy In The Middle' sind, Tanzflächenfüller wie 'To Give', Seilhüpfsongs wie 'Mad Boy' und 'The Beginning Song', die Psychoanalyse 'Autumn', mächtige Eurodance-Zitate wie 'Rhythm Is A Cancer' oder das verstörende und abschreckende Abschlussmonster 'Mysterious', wo noch mal alles aus der Anstalt WALTARI aufgeboten wird – "So Fine!" gehört zu den wasserdichtesten, wichtigsten und befreiendsten Meisterwerken, die dem Heavy Metal in den 90er Jahren passiert sind.
Gibt es heute eigentlich noch solche Kreativkinder in der Szene?
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