Freitag, 26. Oktober 2012

Autopsy - Severed Survival

Autopsy-Severed-Survival

1989 erschien ein bis heute unerreichter Klassiker des Death Metal. Bis heute gilt „Severed Survival“ von AUTOPSY als das vielleicht purste Death Metal-Album aller Zeiten! „Severed Survival“ ist das Kernstück einer ganzen Szene, das reinste und ungeschliffenste Stück Todesstahl, welches in seiner Hässlichkeit die eigentliche Energie einer ganzen Musikrichtung darstellt. Bis heute wächst das Album mit jedem Jahr und stinkt immer noch so faulig wie vor über 20 Jahren.

Jeder einzelne Song auf „Severed Survival“ ist ein Standardwerk im Death Metal. Produktion und Songwriting drücken genau das aus, was Death Metal eigentlich ist: hässliche Musik für eine bestimmte Masse, die mit Trends, „Kommerz“ und der eigentlichen Musikindustrie nicht viel zu tun haben will. AUTOPSY haben mit ihrem Debüt bis heute DAS Death Metal-Reinheitsgebot erschaffen.

Jeder ausgekotzte Grunzlaut von Meister Reifert gleicht einer Erfüllung. Jeder Bassanschlag von DiGiorgio ist mehr wert als jede High-End-Death Metal-Scheibe. Das Drumming ist brutal stumpf und hat mehr Durchschlagskraft als jeder Klöppelmeister aus diesem Genre, und die unfassbaren, abgrundtief hämmernden Riffs gehören zur Genregrundausstattung.

AUTOPSY haben nicht nur einen Genre-Standard erschaffen, sondern ein ganzes Genre geformt, geprägt. Bis heute hat sich an der Stellung von „Severed Survival“ nichts geändert – es ist und bleibt eines der fünf besten Death Metal-Alben aller Zeiten. An manchen Tagen ist es für mich sogar das beste Werk, das der Death Metal zu bieten hat.

Angefangen bei den völlig irren Vocals von Chris Reifert, die völlig einzigartig sind – asozial, eklig und widerlich abstoßend. Dazu bearbeitet Reifert gleichzeitig das Drumkit mit minimalem Aufwand, aber maximalem Genuss. Stumpfheit wird hier definiert, und in jedem Anschlag steckt so viel Energie, Leben und barbarische Härte, wie man sie nur bei zwei bis drei anderen Scheiben vorfindet.

Über Steve DiGiorgio muss man wohl kaum Worte verlieren. Gerade sein Bassspiel gehört zur absoluten Königsklasse im gesamten Heavy Metal-Universum. Auch wenn er auf „Severed Survival“ nicht die komplexe Schiene fährt, treibt er mit seinen durchschlagenden Bassläufen das Chaos voran. Die beiden Gitarristen, Eric Cutler und Danny Coralles, liefern auf „Severed Survival“ ein Feuerwerk an Riffs ab, die so primitiv sind, dass es weh tut – und genau das soll es auch.

Death Metal in seiner reinsten Form: hässlich, brutal, abstoßend und nur für eine bestimmte Zielgruppe bestimmt. Schlürfend, zäh und polternd rumpeln sich AUTOPSY durch zehn Klassiker der Death Metal-Geschichte. Jeder einzelne Song steht für den Ursprung eines ganzen Genres und hat unzählige Bands beeinflusst.

Kein Album bringt die Essenz dieser Musikrichtung so genau auf den Punkt wie „Severed Survival“. Der Schweden-Death wäre ohne AUTOPSY kaum vorstellbar, und ohne dieses Ungetüm wäre der Verlauf einer ganzen Szene unvorstellbar.

AUTOPSY sind vielleicht die wichtigste Band im Death Metal, und für mich sind sie auf jeden Fall die bedeutendste Death Metal-Band aller Zeiten. Auch nach „Severed Survival“ veröffentlichten AUTOPSY mit „Mental Funeral“ (1991) einen weiteren Klassiker, und mit „Acts of the Unspeakable“ (1992) und „Shitfun“ (1995) baute man die Ekelgrenze noch weiter aus.

Texte, Image, Covergestaltung sowie der Gesamtsound gehen Hand in Hand und bieten nichts weiter als die reinste Ursuppe der gesamten Death Metal-Welle!

Mehr muss man zu diesem Werk auch nicht mehr schreiben. Jeder Death Metal-Fan sollte dieses Album kennen, und jedes weitere Wort wäre reine Zeitverschwendung. Wer „Severed Survival“ nicht kennt, hat nie gelebt!

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