"Streetcleaner" mit seiner rohen und "grausam" sterilen Produktion verkörpert nicht nur pure emotionale Gewalt, sondern ist auch gleichzeitig ein körperlicher Angriff, ein brodelnder Vulkan aus Industrial, Doom und Noise, der alles in seiner Nähe gnadenlos niederwalzt und für mich der unangefochtene Titan in diesem Bereich.
Ein grandioses, karges Sounddesign aus schleppenden, verzerrten und monotonen Gitarrenriffs, die wie kreischende Maschinen klingen, einem tonnenschweren mechanischen Bass und einem knatternden Drumcomputer - das klingt zuweilen ziemlich anstrengend und nervenzehrend, belohnt aber mit "Whoa"-Häppchen in dieser trüben Brühe. Über all dem thront Justin Broadricks kaltes, gequältes Brüllen, das die Verzweiflung und die vergiftete Atmosphäre aus Betonruinen und rauchenden Schornsteinen perfekt einfängt.
Jeder Song - ob das zermalmende 'Christbait Rising', der zermatschende Opener 'Like Rats' oder das schier endlose, hypnotische 'Streetcleaner' - ist ein Destillat aus Dissonanz und Unterdrückung. Die repetitiven Kompositionen verstärken die mechanische Ästhetik und vermitteln ein ständiges Gefühl eines immer wiederkehrenden Albtraums. Keine Wärme, keine Hoffnung. Alles wird hier gnadenlos mit einem stinkenden und giftigen Rauch erstickt, und man wird in eine apokalyptische Welt fallen gelassen, aus der es keinen Ausweg gibt. Ein phänomenales und legendäres Debüt, das so minimalistisch und radikal monoton in seinem Ansatz ist, dass es seiner Zeit weit voraus war und bis heute als Blaupause von Industrial Metal bis hin zu vielen extremen Metal-Sportarten gilt.
Samstag, 11. Januar 2025
Godflesh - Streetcleaner
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