Montag, 27. Januar 2025
The Birthday Party - Junkyard
"Junkyard" ist wie ein Absturz in die dunkelsten Abgründe der menschlichen Psyche. Die 1982er Geburtstagsparty ist ein fiebriger Albtraum voller Chaos, Wahnsinn und kreativer Anarchie. Nick Cave und seine fantastische Band lieferten ein Werk ab, das wie ein unkontrollierter Wutausbruch klingt - roh, verstörend und vollkommen kompromisslos. Eine brutale Attacke auf die Sinne, ein Krachgewitter aus dissonanten Gitarren, ratternden Rhythmen und Caves bedrohlichem Gesang, der wie ein völlig wahnsinniger Prediger durch die Songs tobt. Alles auf dem Album ist konzentriertes Gift, das sich durch die Gehörgänge frisst. Mit jedem Ton schreit "Junkyard" nach Verzweiflung und Zerstörung.
Die fulminante Gitarrenarbeit von Rowland S. Howard ist ein weiteres spannendes Kapitel auf diesem Werk - schneidend, fiebrig und unberechenbar. Songperlen wie 'Dead Joe' oder 'Big-Jesus-Trash-Can' sind klangliche Explosionen, in denen Howard und Mick Harvey ein musikalisches Schlachtfeld aufbauen, während Cave Texte ausspuckt, die irgendwo zwischen surrealen Horrorszenarien und dadaistischer Poesie passen. Die Band lehnte bewusst jede Politur am Sound ab und wählte eine ungeschliffene und beneidenswerte raue Produktion für das Album. Es ist jedenfalls weiterhin schwer zu sagen, ob "Junkyard" ein Meisterwerk oder ein anarchistischer Unfall ist - für mich verschmelzen jedenfalls diese Eigenschaften hier perfekt wie auf keinem anderen mir bekannten Album zu einem schockierenden und unbequemen Freudenfest. Ein beispielloser, wütender, musikalischer Höllentrip.
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