Dienstag, 9. August 2016

Clerks



Regie: Kevin Smith, 1994

Irgendwann Ende der Neunziger habe ich diesen ersten Film von Kevin Smith mal im TV gesehen, doch er ist bei mir irgendwie völlig in Vergessenheit geraten. Man muss wohl nicht viel dazu sagen: Eine kleine Perle der Neunziger, für viele tonnenschwerer Kult und ein kleines Abzeichen dieser Zeit und der Generation der 90er Jahre.

Brian O’Halloran als Dante und Jeff Anderson als Randal verkörpern die beiden gelangweilten Nichtskönner auf überzeugend glaubwürdige Weise, auch wenn man schauspielerisch nicht allzu viel erwarten darf. Die große Stärke dieser kleinen Indie-Perle liegt in den Dialogen: Die ganzen Gespräche mit der nervenden Kundschaft (Dante arbeitet als Kassierer in einem schäbigen kleinen Lebensmittelladen, Randal übernimmt dieselbe Aufgabe in einer Videothek, die sich zwei Meter neben dem Laden befindet) und die skurrilen Situationen, die sich oft aus diesen Gesprächen ergeben, sind der Kern des Films.

Randal mag keine Menschen und verärgert mit Freude seine Kundschaft, was er auch bei Dante im Laden abzieht, da er dort oft zu „Besuch“ ist, wenn ihm langweilig ist. Dazu gesellt sich ein derber Humor, der meiner Meinung nach zwar die Fäkalgrenze, wie man sie aus aktuellen Komödien kennt, streift, aber trotz aller Zoten fast immer ins Schwarze trifft. Einige Sprüche sind auch heute noch unglaublich lustig und großartig. Der russische Metalsänger ist auch so ein kleines Highlight:

„My love for you is like a truck, Berserker. Would you like some making fuck, Berserker.“

Genau so funktioniert Heavy Metal!

Atmosphärisch ist der Film ebenfalls ganz groß, da die Bilder komplett in Schwarz-Weiß gehalten sind und die grobe Kameraführung ein ganz eigenes Bild zeichnet. Zudem besitzt der Film eine starke melancholische Note, die auf wundervolle Weise eine Generation einfängt. Für die Augen gibt es mit der damaligen Damenmode und den unglaublich hässlichen Damenfrisuren ein tolles Bild der Zeit.

Stimmig, lustig, skurril und ganz nah dran.

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