Donnerstag, 4. August 2016

Dead Congregation - Promulgation Of The Fall

Dead Congregation - Promulgation Of The Fall
Dead Congregation - Promulgation Of The Fall (CD, Martyrdoom Productions, 2014)
Promulgation of the Fall ist für mich nicht nur das beste Death-Metal-Album des bisherigen Jahrzehnts, sondern auch der lang ersehnte Thronfolger zu Gateways to Annihilation und mein persönliches Heavy-Metal-Werk des Jahres 2014. Leider hat dieses Monster viel zu wenig Aufmerksamkeit erhalten. Fehlt der Plastik in der Produktion? Der Eiter, das Blut und die weibliche Erniedrigung auf dem Cover und in den Texten? Die heimlich eingeschmuggelten Trinkhörner im Outfit? Klingt das Schlagzeug vielleicht zu unnatürlich natürlich? Liegt es am vermeintlich „lächerlichen“ Herkunftsland der Band? Ist der Sound nicht übersteuert genug? Oder sind es die muffigen, höllischen Gitarrenriffs, die auf Bodybuilder-'n'-Goldkettchen-'n'-Penisbegradigung-Zirkustheater verzichten?

Promulgation of the Fall hat alles, was ich noch am Death Metal mag. Ich war beinahe erstarrt, als mich die ersten Snare- und Bassdrumanschläge in Only Ashes Remain getroffen haben. Es fühlt sich an, als würde der Drummer seine gesamten Schlagzeugkomponenten nach mir werfen und die Bassdrum-Fußmaschinen direkt am Skrotum montieren, sodass die beiden Rosinen im Beutel im freudigen Sekundentakt wie Eiterpusteln zum Platzen gebracht werden.

Wenn dieses menschliche Drummonster auf Promulgation of the Fall komplett ausflippt, bricht förmlich ein barbarischer Sturm aus. Was für eine teerschwarze Wand aus Druck, Höllenenergie und Zerstörung! Besonders im Song Nigredo tobt in den ersten Sekunden eine schier unglaubliche Panzerschlacht auf Speed. Gewaltige Drumfontänen treiben die ätzenden Todesriffs bis an die Spitze der Bösartigkeit.

Das gnadenlose Serpentskin, das Säure verspritzende Immaculate Poison oder Schisma – für mich der mächtigste und erdrückendste Gewaltakt auf diesem Werk mit seinem verstandauslöschenden Mittelteil – sind Todesschwadronen, die in der Lage sind, Leben zu eliminieren.

Dead Congregation haben mit dieser todesmetallischen Dämonenbrutstätte für mich das gewaltigste Extremwerk dieses Jahrzehnts veröffentlicht. Es liefert den Beweis, dass eine lebendige, spürbare und am eigenen Leib vollzogene Exekution nichts weiter benötigt als erschlagende Songs, unkontrollierte Gewalt, eine Produktion nach Art des Hauses und eine unverfälscht eingefangene, schlicht unmenschliche Energie.

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