Sonntag, 27. April 2025

Saint Vitus - Born Too Late


Obwohl Saint Vitus mit ihren beiden Vorgängeralben "Saint Vitus" und "Hallow's Victim" bereits Kultstatus genossen, katapultierte sie "Born Too Late" im Jahr 1986 endgültig in den Olymp des Doom Metal und zementierte ihren Status als Vorreiter des Genres. Mit zäher Langsamkeit, düsteren Riffs und einer trotzigen Außenseiterhaltung brachten sie einen Sound hervor, der in den Wurzeln von Black Sabbath und der Verzweiflung der 80er Underground-Szene verankert ist.
Der Titelsong des Albums ist eine Kampfansage an eine Welt, die für die Band und ihre Fans keinen Platz bereithält. Winos heisere, klagende Stimme verleiht dem Sound eine emotionale Tiefe, die Scott Reagers auf den Vorgängeralben nicht ansatzweise erreichte. Dave Chandlers fantastische Gitarrenarbeit ist wunderbar roh und unverkennbar, seine Riffs dröhnen wie Lavabrocken und erzeugen eine bedrückend-hypnotische Atmosphäre.
'Clear Windowpane' und 'Dying Inside' gewähren packende Einblicke in Selbstzweifel und Isolation. Besonders 'Dying Inside' konfrontiert schonungslos mit dem Thema Alkoholismus. Die Schwere und erdige Authentizität dieser Songs verzichtet auf jede Effekthascherei, Saint Vitus blieben ihrem Stil treu.
Die spartanische Produktion verstärkt die rohe Wirkung des Albums. "Born Too Late" ist nicht nur für Doom-Fans essenziell, sondern für alle, die verstehen wollen, wie Musik Zugehörigkeit vermitteln kann. Das Album wurde gerade durch seine Unangepasstheit und kompromisslose Schwere zu einem der ikonischsten Werke des Genres.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen