Regie: Fatih Akin, 2007
Wow, Fatih Akin kann einfach großartige Filme drehen! Das war nun mein dritter Akin-Film, und wieder hat mich sein Werk verzaubert.
Es geht um den Tod und das Schicksal von verschiedenen Menschen, die entfernt etwas miteinander zu tun haben. Wie das alles aufgebaut und erzählt wird, ist für einen (modernen) deutschen Film beispiellos. Der Schauplatz wechselt mühelos zwischen der Türkei (Istanbul/Trabzon) und Deutschland (Bremen/Hamburg) in verschiedenen Kapiteln, multikulturell wild durcheinandergewürfelt und sehr stimmig beschrieben. Teilweise ist die Geschichte etwas unlogisch, was jedoch überhaupt nicht stört, da der Film einen angenehmen Erzählfluss besitzt.
Die Darsteller sind, wie bei Akin fast schon garantiert, großartig. Besonders Nurgül Yeşilçay als türkische Politaktivistin, die nach Deutschland flieht, und Baki Davrak als Germanistikprofessor in Bremen, der wieder in die Türkei zurückkehrt, haben mir sehr gut gefallen.
Nebenbei mag ich Akins Stil ungemein gerne. Er ist ein Regisseur, der etwas zu sagen hat. Die klischeefreie und nüchterne Verarbeitung der türkischen Kultur in seinen Filmen – sei es in Bezug auf Essen, Musik, Sprache oder Gesellschaft – im Kontrast zur deutschen Kultur ist für mich nicht nur spannend und interessant, sondern auch lebendig und natürlich umgesetzt.
Zwar nicht ganz so kraftvoll und überragend wie sein Meisterwerk "Gegen die Wand", gehört auch dieser Film zu den sehr empfehlenswerten deutschen Filmen der letzten Jahre.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen