Dienstag, 25. Februar 2025
Helge Schneider - Es gibt Reis, Baby
Quasi alles, was er in den Neunzigern rausgehauen hat, kann ich im Schlaf nachsprechen und wende es bis heute nach jedem Weckerklingeln im (Arbeits-)Alltag an, um mir selbst eine Freude zu bereiten. Neben Musik ist Humor meine zweite übergroße Leidenschaft und eigentlich das wichtigste Werkzeug für mich, um die Welt und doofe Personen etwas auf Abstand zu halten. Ohne Humor geht bei mir gar nichts - Personen, die keinen Humor haben, finden bei mir nicht statt.
Ein frühes "Ventil" und täglicher Wegbegleiter in den Neunzigern und frühen 2000er Jahren war Helge Schneider. Jedes Live-Album, jedes Musik-Album und besonders die beiden Hörspiele waren und sind für mich eine enorm wichtige Quelle, um mich an manchen Tagen einfach wieder "gesund bzw. fit zu lachen". Hach, wie schön das damals war, als mich 1999 auf dem Under the Black Sun in Gransee Eisregen zur Flucht gezwungen und auf dem direktesten Weg zum Campingplatz getrieben hat, wo ich mit meiner "Gang" in einer Endlosschleife 'Tropfsteinhöhle (14.10.98)' aus dem Kassettenradio stilecht im versifften Ford Fiesta auf Lautstärke 11 gelauscht habe. Mit "Es gibt Reis, Baby" aus dem Jahr 1993 servierte Helge Schneider ein musikalisches Menü, das irgendwo zwischen dadaistischem Kabarett, Jazz-Können und einer feuchten Portion völliger Absurdität liegt. Das Werk ist nicht nur eine Sammlung skurriler Songs, sondern ein Paradebeispiel dafür, wie man Humor und musikalisches Können in einem irrwitzigen Ballett vereinen kann. Hier treffen absurde Alltagsbeobachtungen auf Helges unnachahmliches Talent, selbst die banalsten Themen mit so viel Charme und Witz zu präsentieren, dass man sich ihnen einfach nicht entziehen kann. Was mich das Album auch "gelehrt" hat, ist, dass man auch die kleinen, vermeintlich unwichtigen Dinge des Lebens mit einer "Ernsthaftigkeit" behandeln sollte. Es ist mir seit knapp 30 Jahren immer wieder ein erneutes Vergnügen, mich auf seine verrückte Welt einzulassen - auch wenn diese zwar keinen Sinn ergibt, aber verdammt viel Spaß macht. Ein banales Meisterwerk, das im Kern trotzdem mit brillanten musikalischen Ideen glänzt.
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