Dienstag, 22. März 2016

The Warriors


Regie: Walter Hill, 1979

Kennt jeder, oder sollte zumindest jeder anständige Mensch kennen! Der Klassiker von Walter Hill aus dem Jahr 1979 gehört auch heute noch zur Reihe „cooler Jugendfilm“ und hat schon seit längerer Zeit einen festen Platz in meiner Lieblings-VHS-Kiste.

Um was geht’s?
Gangs, die in New York City (noch) friedlich untereinander durch die Straßen ziehen, bis es zu einem übertrieben großen Treffen aller Gangs kommt, bei dem der selbsternannte Allvater Cyrus alle Gangs dazu aufruft, sich zu vereinigen, um die Großherrschaft in der Stadt zu übernehmen. Das alleine klingt schon wie ein schlechter C-Film aus dem Hause Troma. Doch wie in den ersten Minuten die unterschiedlichen Gangs und Mitglieder vorgestellt werden, ist aus meiner Sicht schlicht überragend und zieht einen förmlich in den Film hinein.

Während des Treffens und der wieder einmal übertrieben heroischen Ansprache durch Cyrus wird ein tödliches Attentat auf ihn verübt, das durch ein Mitglied der Warriors beobachtet wird. Das Treffen platzt hektisch und panisch auseinander, und der Anführer der Warriors wird erschossen, weil die Gang für den Mord an Cyrus beschuldigt wird. Ab dann verwandelt sich der Film zu einer grandios gefilmten Odyssee durch das nächtliche New York City – alles in einem unglaublich stimmig eingefangenen Abbild dieser Zeit.

Die restlichen Mitglieder der Warriors müssen sich bis zu ihrer „Heimat“ Coney Island durch die Straßen, U-Bahnstationen, Parks und sonstige Seiten- und Hintergassen durchschlagen. Dabei werden sie natürlich von den anderen Gangs ständig verfolgt und angegriffen, darunter sogar eine „coole“ Frauengang. Und wenn das nicht schon alles ausweglos erscheint, wird im Radio auf einem Piratensender auch noch Hetzjagd durch eine weibliche Moderatorin betrieben.

Das mag jetzt alles albern und übertrieben klingen – das ist es natürlich auch. Aber, und deswegen liebe ich den Film so: Er ist in seiner Einfachheit ein mitreißender, guter Film mit fantastischen, ausgedachten Gangs, die sich alle optisch unterscheiden. Er legt mehr Wert auf ästhetische Bildsprache und die Eindrücke von New York City aus dieser Zeit. Und das ist für mich neben den Bildern die größte Stärke – der Film wartet schlicht mit einem der grandiosesten Soundtracks der Filmgeschichte auf.

"The Warriors" ist so ein Stück Film, das es heutzutage einfach nicht mehr gibt: ein einfaches, aber wertvolles Dokument einer vergessenen Zeit. In meinen Augen ist er neben Rumble Fish, The Wanderers, Rebel Without a Cause und The Outsiders der atmosphärischste Gang-Filmklassiker schlechthin.

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