Das sechste Studiowerk, davor erschien noch das Cover-Album Give Daddy The Knife Cindy unter dem Namen Naz Nomad & The Nightmares, ist aus meiner Sicht bis heute ein ganz besonderes und spezielles Album in der Bandgeschichte.
Großgitarrist und halber Kopf der Band, Captain Sensible, verabschiedete sich vorher und konzentrierte sich auf seine wohl erfolgreichere Solo-Karriere. Dave Vanian nutzte anscheinend die Gunst der Stunde und drängte musikalisch deutlich hörbar in die Poprichtung, ohne den The Damned-"Grundgedanken" zu vernachlässigen. In der Diskografie gehört Phantasmagoria eindeutig zu den poppigsten Werken, es ist jedoch auch das Album, das die Gothic-Attribute der Band am großspurigsten auslebt. Dies deutet nicht nur das absolut großartige Cover an, auf dem Susie Bick, die Ehefrau von Nick Cave, wie eine Diva aus klassischen Schwarz-Weiß-Horrorfilmen auf einem Friedhof posiert, sondern auch Vanians tiefere Stimmlage, die wie auf keinem anderen The Damned-Werk so extrem im Sound-Zentrum steht.
Dominiert wird das Album von Bryn Merricks waberndem Bassspiel und der, wie ich finde, grandiosen warmen und irgendwie surrealen Produktion. Das Saxophon wurde wieder integriert, Scabies trommelt songdienlicher und verhaltener, und der neue Gitarrist Roman Jugg setzt eher wenige Akzente, was auch daran liegt, dass die Gitarre auf diesem Album keine dominante Rolle einnimmt. Sie dient vielmehr als Farbtupfer im eher basslastigen Sound. Fakt ist jedoch, dass aufgrund von Sensibles Abwesenheit Vanian sich richtig austoben kann und seine wohl beste Gesangsleistung abliefert. Er beweist mit jedem Song, was für ein unheimlich guter Sänger in ihm steckt.
Die Single zum Album, welche nicht auf dem Werk enthalten ist, ‚Eloise‘, ein Cover von Barry Ryan, gehört bis heute zu den bekanntesten Songs der Band.
Phantasmagoria ist auch bis heute das erfolgreichste Album der Band. Natürlich wurde es von den „Fans“ hart kritisiert. Ja, es ist Pop, erstaunlich beneidenswerter Pop sogar, denn die Songs sind mit Harmonien, Melodien und Gesangslinien ausgestattet, die die Chartstürmer-Bands von damals nicht einmal ansatzweise erreicht haben. Natürlich hätte das (ohne Sensible) auch alles gründlich in die Hose gehen können, aber hey, es sind The Damned!
Ach ja, The Damned sind mittlerweile, nachdem ich endlich alle Alben der Band besitze, meine Lieblinge aller Musiksparten. Selbst Bands wie The Beatles oder Rush haben für mich nie so viel gute Musik und Qualität geliefert wie es die Boyz aus England mit einer Leichtigkeit fertiggebracht haben. Das ist übrigens mein voller Ernst!
Song-Analyse:
Großgitarrist und halber Kopf der Band, Captain Sensible, verabschiedete sich vorher und konzentrierte sich auf seine wohl erfolgreichere Solo-Karriere. Dave Vanian nutzte anscheinend die Gunst der Stunde und drängte musikalisch deutlich hörbar in die Poprichtung, ohne den The Damned-"Grundgedanken" zu vernachlässigen. In der Diskografie gehört Phantasmagoria eindeutig zu den poppigsten Werken, es ist jedoch auch das Album, das die Gothic-Attribute der Band am großspurigsten auslebt. Dies deutet nicht nur das absolut großartige Cover an, auf dem Susie Bick, die Ehefrau von Nick Cave, wie eine Diva aus klassischen Schwarz-Weiß-Horrorfilmen auf einem Friedhof posiert, sondern auch Vanians tiefere Stimmlage, die wie auf keinem anderen The Damned-Werk so extrem im Sound-Zentrum steht.
Dominiert wird das Album von Bryn Merricks waberndem Bassspiel und der, wie ich finde, grandiosen warmen und irgendwie surrealen Produktion. Das Saxophon wurde wieder integriert, Scabies trommelt songdienlicher und verhaltener, und der neue Gitarrist Roman Jugg setzt eher wenige Akzente, was auch daran liegt, dass die Gitarre auf diesem Album keine dominante Rolle einnimmt. Sie dient vielmehr als Farbtupfer im eher basslastigen Sound. Fakt ist jedoch, dass aufgrund von Sensibles Abwesenheit Vanian sich richtig austoben kann und seine wohl beste Gesangsleistung abliefert. Er beweist mit jedem Song, was für ein unheimlich guter Sänger in ihm steckt.
Die Single zum Album, welche nicht auf dem Werk enthalten ist, ‚Eloise‘, ein Cover von Barry Ryan, gehört bis heute zu den bekanntesten Songs der Band.
Phantasmagoria ist auch bis heute das erfolgreichste Album der Band. Natürlich wurde es von den „Fans“ hart kritisiert. Ja, es ist Pop, erstaunlich beneidenswerter Pop sogar, denn die Songs sind mit Harmonien, Melodien und Gesangslinien ausgestattet, die die Chartstürmer-Bands von damals nicht einmal ansatzweise erreicht haben. Natürlich hätte das (ohne Sensible) auch alles gründlich in die Hose gehen können, aber hey, es sind The Damned!
Ach ja, The Damned sind mittlerweile, nachdem ich endlich alle Alben der Band besitze, meine Lieblinge aller Musiksparten. Selbst Bands wie The Beatles oder Rush haben für mich nie so viel gute Musik und Qualität geliefert wie es die Boyz aus England mit einer Leichtigkeit fertiggebracht haben. Das ist übrigens mein voller Ernst!
Song-Analyse:
Street of Dreams:
Der Eröffnungssong macht sofort deutlich, wohin die Reise geht. Ein kreischendes Saxophon, nebelverhangener Songaufbau, pumpende Bassläufe und Vanians tiefe Stimme schreien einem Gothic direkt ins Gesicht. Dann kommt wieder das Saxophon und reißt die Stimmung in eine typische 80er-Poprichtung. Gemischt mit einer Laut/Leise-Dynamik und dem aufschäumenden Refrain, wird man hier hin- und hergeschleudert. Die Steigerung zum Schluss ist ein absolutes Ohrenfest. Vanian überschlägt sich schon fast im Chorus, das Saxophon quietscht, und Scabies hämmert auf den Kesseln, bis alles in sich zusammenfällt. Was für eine Eröffnung!
The Shadow of Love:
Ganz ehrlich? Einer der besten Songs, den die Band jemals komponiert hat. Ich meine, wie unfassbar geil kann man singen? Vanian liefert hier wohl seine beste Gesangsleistung ab. Wie ich immer noch Gänsehaut bekomme, wenn er mit seiner Stimme einsetzt! Hier stimmt von vorne bis hinten alles: diese ungewisse Atmosphäre, der rollende Bass, Scabies' Animationstakt, die knisternden Gitarrenklänge und dieser verdammte Chorus. Wahnsinnssong!
There'll Come a Day:
Der dritte Volltreffer in Folge mit einem wieder einmal fantastischen Refrain. Ob sich Glenn Danzig für seine dritte Band hier wohl mächtig inspirieren ließ? Die Gitarre schiebt sich hier etwas mehr in den Sound, und generell ist das alles ziemlich grandioser Gothic-Pop.
Sanctum Sanctorum:
Blaupause für kommende Gothic-Balladen. Vanian lässt bei den Frauen den Busen aus dem Dekolleté purzeln – schön mit Piano und Kirchenorgel, stimmigen Laut/Leise-Arrangements und allerhand Schmachttricks. Für mich etwas zu penetrant, aber trotzdem eines der Highlights auf diesem Werk.
Is It a Dream:
Habe ich schon erwähnt, wie überragend gut Dave Vanian singen kann? Hier ist wieder so ein Song, bei dem ich mir denke: Meine Güte, was hat der Typ für eine fantastische Stimme. Ein bittersüßer Sommerabend-Song mit einer mörderischen Hookline, bei dem ich sofort anfange zu tanzen.
Grimly Fiendish:
Psychedelischer Hirnmanipulator. Ist mir damals überhaupt nicht reingelaufen, gehört aber mittlerweile zu den großen Hits des Albums. Der Song hat so eine gewisse abartige Eigenart an sich, die ich nicht richtig beschreiben kann. Karneval, Kindergeburtstag, Mordfantasien, Mitklatschgefühle – ich kann mich nicht entscheiden.
Edward the Bear:
Hat bis heute nie so richtig gezündet bei mir und ist auch der einzige Song auf dem Album, der mir überhaupt nicht reinläuft. Handwerklich alles super, aber ich glaube, es liegt daran, dass Vanian hier nicht der Leadsänger ist. Diesen Part übernimmt, warum auch immer, der Gitarrist Roman Jugg.
The Eighth Day:
Schlicht der meiner Meinung nach beste Song auf dem Album. Unglaublich, was hier abgeht! Scabies trommelt einen so wundervollen Takt(wechsel), Vanian singt sich um den Verstand, der Chorus ist sensationell überirdisch, die Melodien sind nicht auszuhalten – alles ist so stimmig und fantasievoll arrangiert, dass die halbe Musikwelt Kopf steht. Gehört auch zu meinen absoluten Top-Faves von der Band.
Trojans:
Mit diesem Instrumentalstück wird das Werk mit einer Mischung aus Prog Rock und drückendem 80er-Flair beendet. Überraschend? Nein! Wieder einmal wird bewiesen, dass The Damned zu den großartigsten Rockbands unserer Zeit gehören und keine Grenzen kennen.
Die MCA-Alben der Band werden von den Fans ja extrem kritisiert (Kommerz, Pop, blabla). „Fans“ halt. Ich halte jedoch Phantasmagoria für eines der tollsten Alben der Band. Klar, es hat so gut wie nichts mehr mit den punkig-rockigen Vorgängern gemeinsam (spätestens mit dem Schwarzen Album hat sich die Band sowieso weiterentwickelt). Es klingt auf den ersten Hör weichgespült und massenkompatibel, und der Captain fehlt. Aber in dem, was das Album "darstellen" soll, ist es überragend: ein Monolith von einem Gothic-Pop-Werk mit leichtem Rockeinschlag, gesegnet mit einer fantastischen Produktion und natürlich der wohl besten Gesangsleistung von Vanian auf einem The Damned-Album. Zudem enthält es einige der besten Songs, die die Band je geschrieben hat.
Gerade die beeindruckende Leistung von Vanian macht dieses Album zu einem Meisterwerk, das sich täglich mit meinen Lieblingen Machine Gun Etiquette, Grave Disorder und The Black Album um meine Liebe prügelt.
Ich habe das schicke Teil als doppelte Remastered & Expanded-Version mit allerhand Bonuskram. Wie immer bei The Damned sind die Neuauflagen in den Deluxe-Versionen immer ratsam, da auf den Alben zusätzliche Schätze verborgen sind.
Der Eröffnungssong macht sofort deutlich, wohin die Reise geht. Ein kreischendes Saxophon, nebelverhangener Songaufbau, pumpende Bassläufe und Vanians tiefe Stimme schreien einem Gothic direkt ins Gesicht. Dann kommt wieder das Saxophon und reißt die Stimmung in eine typische 80er-Poprichtung. Gemischt mit einer Laut/Leise-Dynamik und dem aufschäumenden Refrain, wird man hier hin- und hergeschleudert. Die Steigerung zum Schluss ist ein absolutes Ohrenfest. Vanian überschlägt sich schon fast im Chorus, das Saxophon quietscht, und Scabies hämmert auf den Kesseln, bis alles in sich zusammenfällt. Was für eine Eröffnung!
The Shadow of Love:
Ganz ehrlich? Einer der besten Songs, den die Band jemals komponiert hat. Ich meine, wie unfassbar geil kann man singen? Vanian liefert hier wohl seine beste Gesangsleistung ab. Wie ich immer noch Gänsehaut bekomme, wenn er mit seiner Stimme einsetzt! Hier stimmt von vorne bis hinten alles: diese ungewisse Atmosphäre, der rollende Bass, Scabies' Animationstakt, die knisternden Gitarrenklänge und dieser verdammte Chorus. Wahnsinnssong!
There'll Come a Day:
Der dritte Volltreffer in Folge mit einem wieder einmal fantastischen Refrain. Ob sich Glenn Danzig für seine dritte Band hier wohl mächtig inspirieren ließ? Die Gitarre schiebt sich hier etwas mehr in den Sound, und generell ist das alles ziemlich grandioser Gothic-Pop.
Sanctum Sanctorum:
Blaupause für kommende Gothic-Balladen. Vanian lässt bei den Frauen den Busen aus dem Dekolleté purzeln – schön mit Piano und Kirchenorgel, stimmigen Laut/Leise-Arrangements und allerhand Schmachttricks. Für mich etwas zu penetrant, aber trotzdem eines der Highlights auf diesem Werk.
Is It a Dream:
Habe ich schon erwähnt, wie überragend gut Dave Vanian singen kann? Hier ist wieder so ein Song, bei dem ich mir denke: Meine Güte, was hat der Typ für eine fantastische Stimme. Ein bittersüßer Sommerabend-Song mit einer mörderischen Hookline, bei dem ich sofort anfange zu tanzen.
Grimly Fiendish:
Psychedelischer Hirnmanipulator. Ist mir damals überhaupt nicht reingelaufen, gehört aber mittlerweile zu den großen Hits des Albums. Der Song hat so eine gewisse abartige Eigenart an sich, die ich nicht richtig beschreiben kann. Karneval, Kindergeburtstag, Mordfantasien, Mitklatschgefühle – ich kann mich nicht entscheiden.
Edward the Bear:
Hat bis heute nie so richtig gezündet bei mir und ist auch der einzige Song auf dem Album, der mir überhaupt nicht reinläuft. Handwerklich alles super, aber ich glaube, es liegt daran, dass Vanian hier nicht der Leadsänger ist. Diesen Part übernimmt, warum auch immer, der Gitarrist Roman Jugg.
The Eighth Day:
Schlicht der meiner Meinung nach beste Song auf dem Album. Unglaublich, was hier abgeht! Scabies trommelt einen so wundervollen Takt(wechsel), Vanian singt sich um den Verstand, der Chorus ist sensationell überirdisch, die Melodien sind nicht auszuhalten – alles ist so stimmig und fantasievoll arrangiert, dass die halbe Musikwelt Kopf steht. Gehört auch zu meinen absoluten Top-Faves von der Band.
Trojans:
Mit diesem Instrumentalstück wird das Werk mit einer Mischung aus Prog Rock und drückendem 80er-Flair beendet. Überraschend? Nein! Wieder einmal wird bewiesen, dass The Damned zu den großartigsten Rockbands unserer Zeit gehören und keine Grenzen kennen.
Die MCA-Alben der Band werden von den Fans ja extrem kritisiert (Kommerz, Pop, blabla). „Fans“ halt. Ich halte jedoch Phantasmagoria für eines der tollsten Alben der Band. Klar, es hat so gut wie nichts mehr mit den punkig-rockigen Vorgängern gemeinsam (spätestens mit dem Schwarzen Album hat sich die Band sowieso weiterentwickelt). Es klingt auf den ersten Hör weichgespült und massenkompatibel, und der Captain fehlt. Aber in dem, was das Album "darstellen" soll, ist es überragend: ein Monolith von einem Gothic-Pop-Werk mit leichtem Rockeinschlag, gesegnet mit einer fantastischen Produktion und natürlich der wohl besten Gesangsleistung von Vanian auf einem The Damned-Album. Zudem enthält es einige der besten Songs, die die Band je geschrieben hat.
Gerade die beeindruckende Leistung von Vanian macht dieses Album zu einem Meisterwerk, das sich täglich mit meinen Lieblingen Machine Gun Etiquette, Grave Disorder und The Black Album um meine Liebe prügelt.
Ich habe das schicke Teil als doppelte Remastered & Expanded-Version mit allerhand Bonuskram. Wie immer bei The Damned sind die Neuauflagen in den Deluxe-Versionen immer ratsam, da auf den Alben zusätzliche Schätze verborgen sind.
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