VANGELIS, der Typ, der für RTL, die Deutschen und Henry Maske den (90er TV-)Einlauf (aus der unmusikalischen, medizinischen Sicht betrachtet) komponiert hat, hat bis heute seine Herkunft erfolgreich verborgen. Gut, man nimmt an, dass Papathanassiou in Griechenland auf die Welt kam. Ich jedoch bezweifle stark, dass dem so ist.
Überlegen wir doch mal genau: Musikgenie. Wunderkind. Visionär. Ausnahmekomponist. Melodievater. Grieche? Mensch? Da passt doch irgendwas nicht. Für einen (griechischen) Gott viel zu revolutionär und unbequem, für einen Menschen schlicht überqualifiziert.
VANGELIS muss quasi mit seinem nuklearen Weltraumorchester auf die Erde gerauscht sein. Wie sonst lässt es sich auch erklären, dass sein erstes Werk als Solo-Master mit dem prägenden Ausruf „Sex Power“ (1970) daherkommt und die drei Jahre später erschienene Einwanderungslizenz anspielend „Earth“ betitelt ist? Dazwischen hat VANGELIS zusammen mit APHRODITE'S CHILD 1971 den Psychedelic-Klassiker „666“ veröffentlicht. Einfach so, einen Meilenstein in dieses Genre gemeißelt. Ich kann mir gut vorstellen, dass nicht gerade wenige englische Bands damals mit Neid nach Griechenland geschaut haben – besonders solche opulenten Pomp-Diven wie Keith Emerson und Rick Wakeman.
So richtig hat VANGELIS aber erst 1975 mit dem ersten großen Meisterwerk, das er auf der Erde komponiert hat, seine universale interstellare Macht entfaltet. „Heaven and Hell“, ein Konzeptwerk, bietet nicht nur fantasievolle (die Markenbezeichnung für die Musik von VANGELIS) Melodien, Arrangements, Strukturen und Klänge, sondern auch die erste „Zusammenarbeit“ mit Jon Anderson, bekannt als das sentimentale Engelchen von YES. Diese Zusammenarbeit führte Jahre später zu einigen Knaller-Hits wie ‚I'll Find My Way Home‘, ‚The Friends of Mr Cairo‘ oder ‚I Hear You Now‘.
Natürlich hat VANGELIS eine riesige Auswahl an unterschiedlichen Werken in seinem Lebenswerk, von denen auch einige unter zu viel Menschlichkeit gelitten haben. Aber wenn man sich wirklich mal für ein VANGELIS-Werk entscheiden sollte, dann sollte es „Albedo 0.39“ sein. Aus meiner Sicht ist das das Herz seines Schaffens – ein musikalisches Gegenstück zu Kubricks „2001“ und nicht weniger als eine tragende Säule der elektronischen Musik.
Vergesst den späteren pompösen (aber nicht unbedingt schlechteren) VANGELIS und denkt an die unendlichen Weiten, die Kälte, das Blau/Schwarz, die Geheimnisse, die Ängste und die Faszination des Weltraums. Stellt euch vor, ihr surft wie Lt. Doolittle im Film „Dark Star“ in die Atmosphäre und verschmelzt mit der Musik. „Albedo 0.39“, mit den beiden Kernstücken ‚Nucleogenesis Pt. 1‘ und ‚Nucleogenesis Pt. 2‘ – musikalische Kernschmelze –, ist wie nackter Urlaub im Weltraum. Es ist immer noch eines der ganz wenigen Musikwerke, die es schaffen, dass man sich in diesem endlosen Raum zurechtfindet und eigentlich auch nie wieder zurückkehren möchte.
Neben seinem Pflicht-Soundtrack zu „Blade Runner“ hat VANGELIS mit „1492: Conquest of Paradise“ wohl sein berühmtestes Werk erschaffen. Viel geiler und mit Worten gar nicht auszudrücken ist aber sein größter Hit, der um die Welt ging: das Titelthema zu „Chariots of Fire“. Eine Melodie, die wirklich jeder kennt. Eine Melodie, die ungelogen zu jedem Anlass passt. Ob ihr verkatert zu früh aus dem Bett steigt, stundenlang mit Verstopfungen auf dem Klo kämpft, das neueste Werk eurer Lieblingsband in den Händen haltet, an alte Zeiten zurückdenkt oder euch auf die Zukunft freut – es funktioniert immer. Es gibt wirklich keine bessere akustische Untermalung für das Leben!
Und für sein ungemein intimes Spätwerk „El Greco“ aus dem Jahr 1998 hat dieses Wesen in meinem Kopf alle Auszeichnungen, Preise (abseits von diesem belanglosen Oscar) und Ehrungen für Musik verdient, die es leider auf diesem Planeten nie erhalten wird. Jede Wette, in 200 Jahren steht garantiert in den digitalen Geschichtsbüchern: Die Musik von Beethoven, Tschaikowski, Mozart, Bach, Mussorgski, Strawinski, Vangelis…
Überlegen wir doch mal genau: Musikgenie. Wunderkind. Visionär. Ausnahmekomponist. Melodievater. Grieche? Mensch? Da passt doch irgendwas nicht. Für einen (griechischen) Gott viel zu revolutionär und unbequem, für einen Menschen schlicht überqualifiziert.
VANGELIS muss quasi mit seinem nuklearen Weltraumorchester auf die Erde gerauscht sein. Wie sonst lässt es sich auch erklären, dass sein erstes Werk als Solo-Master mit dem prägenden Ausruf „Sex Power“ (1970) daherkommt und die drei Jahre später erschienene Einwanderungslizenz anspielend „Earth“ betitelt ist? Dazwischen hat VANGELIS zusammen mit APHRODITE'S CHILD 1971 den Psychedelic-Klassiker „666“ veröffentlicht. Einfach so, einen Meilenstein in dieses Genre gemeißelt. Ich kann mir gut vorstellen, dass nicht gerade wenige englische Bands damals mit Neid nach Griechenland geschaut haben – besonders solche opulenten Pomp-Diven wie Keith Emerson und Rick Wakeman.
So richtig hat VANGELIS aber erst 1975 mit dem ersten großen Meisterwerk, das er auf der Erde komponiert hat, seine universale interstellare Macht entfaltet. „Heaven and Hell“, ein Konzeptwerk, bietet nicht nur fantasievolle (die Markenbezeichnung für die Musik von VANGELIS) Melodien, Arrangements, Strukturen und Klänge, sondern auch die erste „Zusammenarbeit“ mit Jon Anderson, bekannt als das sentimentale Engelchen von YES. Diese Zusammenarbeit führte Jahre später zu einigen Knaller-Hits wie ‚I'll Find My Way Home‘, ‚The Friends of Mr Cairo‘ oder ‚I Hear You Now‘.
Natürlich hat VANGELIS eine riesige Auswahl an unterschiedlichen Werken in seinem Lebenswerk, von denen auch einige unter zu viel Menschlichkeit gelitten haben. Aber wenn man sich wirklich mal für ein VANGELIS-Werk entscheiden sollte, dann sollte es „Albedo 0.39“ sein. Aus meiner Sicht ist das das Herz seines Schaffens – ein musikalisches Gegenstück zu Kubricks „2001“ und nicht weniger als eine tragende Säule der elektronischen Musik.
Vergesst den späteren pompösen (aber nicht unbedingt schlechteren) VANGELIS und denkt an die unendlichen Weiten, die Kälte, das Blau/Schwarz, die Geheimnisse, die Ängste und die Faszination des Weltraums. Stellt euch vor, ihr surft wie Lt. Doolittle im Film „Dark Star“ in die Atmosphäre und verschmelzt mit der Musik. „Albedo 0.39“, mit den beiden Kernstücken ‚Nucleogenesis Pt. 1‘ und ‚Nucleogenesis Pt. 2‘ – musikalische Kernschmelze –, ist wie nackter Urlaub im Weltraum. Es ist immer noch eines der ganz wenigen Musikwerke, die es schaffen, dass man sich in diesem endlosen Raum zurechtfindet und eigentlich auch nie wieder zurückkehren möchte.
Neben seinem Pflicht-Soundtrack zu „Blade Runner“ hat VANGELIS mit „1492: Conquest of Paradise“ wohl sein berühmtestes Werk erschaffen. Viel geiler und mit Worten gar nicht auszudrücken ist aber sein größter Hit, der um die Welt ging: das Titelthema zu „Chariots of Fire“. Eine Melodie, die wirklich jeder kennt. Eine Melodie, die ungelogen zu jedem Anlass passt. Ob ihr verkatert zu früh aus dem Bett steigt, stundenlang mit Verstopfungen auf dem Klo kämpft, das neueste Werk eurer Lieblingsband in den Händen haltet, an alte Zeiten zurückdenkt oder euch auf die Zukunft freut – es funktioniert immer. Es gibt wirklich keine bessere akustische Untermalung für das Leben!
Und für sein ungemein intimes Spätwerk „El Greco“ aus dem Jahr 1998 hat dieses Wesen in meinem Kopf alle Auszeichnungen, Preise (abseits von diesem belanglosen Oscar) und Ehrungen für Musik verdient, die es leider auf diesem Planeten nie erhalten wird. Jede Wette, in 200 Jahren steht garantiert in den digitalen Geschichtsbüchern: Die Musik von Beethoven, Tschaikowski, Mozart, Bach, Mussorgski, Strawinski, Vangelis…
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen