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Samstag, 15. Dezember 2018

Lunar Aurora - Hoagascht


Lunar-Aurora-Hoagascht

Lunar Aurora haben mit ihrem letzten Werk "Hoagascht" eine alleinige Soundwelt kreiert.
Mir ist kein anderes Album der letzten Jahre bekannt, welches so stimmig und gleichzeitig so komplex (im Sounddesign) im Aufbau ist. Was die Rosenheimer alleine mit den Synths anstellen, da gehe ich auf die Knie. Da sitzt jeder Ton, jeder geisterhafte Sternenfunken.
Sprachlich klingt das Album durch den strengen Bavaria-Dialekt so genial, dass ich es immer noch nicht fassen kann, dass Lunar Aurora daraus so etwas Kunstvolles erschaffen haben. Alle acht Songs haben sich mittlerweile mit meinem Fleisch vereinigt.
Wie geil alleine der Song ‘Håbergoaß‘ ist, mit seinem Blasinstrumenten-Part. Da bekomme ich immer unglaublich schwitzige Hände. Die kurzen, dafür umso überragenden Syntheffekte (geisterhaft und diamantenklar), die Gitarrenwand, also jetzt keinen Nintendo-Death-Core-Beton - die Band ist einfach in der Lage, mit wenig Aufwand eine unbeschreibliche Stimmung zu erzeugen.
Ach ja, der Drumcomputer ist einfach nur richtig geil und erschreckend organisch programmiert.
Ich mag sogar behaupten, dass dieses Teil eines der perfektesten Wunder aus Deutschland der letzten Jahre ist.
Gitarrenalpen, Trompetenhörner (da sterbe ich ja immer, wenn die Dinger einsetzen - wie erhaben kann man einen Sound aufwerten!), Almdrumming aus der Steckdose und Obatzter.
"Hoagascht" hat sich mittlerweile zu meinen Lieblingen in der Lunar Aurora-Discography entwickelt.
Mir gefällt gerade der eher untypische Sound und die offene Entwicklung. Das ist alles nicht mehr so Black Metal wie die mittlere (und wahnsinnig atemberaubende) Phase, aber gerade "Hoagascht" besitzt einen unglaublichen Charme, von der Atmosphäre ganz zu schweigen.
So oder so: Lunar Aurora waren spätestens ab “Ars Moriendi“ die beste deutsche Black Metal Band, in deren Alben man sich komplett verlieren kann.
Mit "Hoagascht" hat sich die Band nach dem bereits alles überragenden Vorgänger “Andacht“ verabschiedet. Ein würdigeres Abschiedsalbum könnte ich mir bei dieser Band mit der fast konkurrenzlosen Discography auch nicht vorstellen.

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