Lunar Aurora haben mit ihrem letzten Werk "Hoagascht" eine alleinige Soundwelt kreiert.
Mir ist kein anderes Album der letzten Jahre bekannt, welches so stimmig und gleichzeitig so komplex (im Sounddesign) im Aufbau ist. Was die Rosenheimer alleine mit den Synths anstellen, da gehe ich auf die Knie. Da sitzt jeder Ton, jeder geisterhafte Sternenfunken.
Sprachlich klingt das Album durch den strengen
Bavaria-Dialekt so genial, dass ich es immer noch nicht fassen kann, dass Lunar
Aurora daraus so etwas Kunstvolles erschaffen haben. Alle acht Songs haben sich
mittlerweile mit meinem Fleisch vereinigt.
Wie geil alleine der Song ‘Håbergoaß‘ ist, mit seinem
Blasinstrumenten-Part. Da bekomme ich immer unglaublich schwitzige Hände. Die
kurzen, dafür umso überragenden Syntheffekte (geisterhaft und diamantenklar),
die Gitarrenwand, also jetzt keinen Nintendo-Death-Core-Beton - die Band ist
einfach in der Lage, mit wenig Aufwand eine unbeschreibliche Stimmung zu
erzeugen.
Ach ja, der Drumcomputer ist einfach nur richtig geil und
erschreckend organisch programmiert.
Ich mag sogar behaupten, dass dieses Teil eines der
perfektesten Wunder aus Deutschland der letzten Jahre ist.
Gitarrenalpen, Trompetenhörner (da sterbe ich ja immer,
wenn die Dinger einsetzen - wie erhaben kann man einen Sound aufwerten!),
Almdrumming aus der Steckdose und Obatzter.
"Hoagascht" hat sich mittlerweile zu meinen
Lieblingen in der Lunar Aurora-Discography entwickelt.
Mir gefällt gerade der eher untypische Sound und die
offene Entwicklung. Das ist alles nicht mehr so Black Metal wie die mittlere
(und wahnsinnig atemberaubende) Phase, aber gerade "Hoagascht"
besitzt einen unglaublichen Charme, von der Atmosphäre ganz zu schweigen.
So oder so: Lunar Aurora waren spätestens ab “Ars Moriendi“ die beste deutsche Black Metal Band, in deren Alben man sich komplett verlieren kann.
So oder so: Lunar Aurora waren spätestens ab “Ars Moriendi“ die beste deutsche Black Metal Band, in deren Alben man sich komplett verlieren kann.
Mit "Hoagascht" hat sich die Band nach dem
bereits alles überragenden Vorgänger “Andacht“ verabschiedet. Ein würdigeres
Abschiedsalbum könnte ich mir bei dieser Band mit der fast konkurrenzlosen
Discography auch nicht vorstellen.
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