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Dienstag, 13. Februar 2024

Satyricon - Volcano


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ich war nie ein großer SATYRICON-Fan. Der angebliche Klassiker “Nemesis Divina“ lässt mich genauso kalt wie die aktuellen Veröffentlichungen der Norweger.
“Dark Medieval Times“ hatte damals seine Momente und “The Shadowthrone“ war mir über die gesamte Spielzeit einfach zu harmlos.
Erst mit dem überragenden und angepissten “Rebel Extravaganza“ packten mich die Norweger so richtig. Unglaublich böse, schlürfend, räudig und eiskalt wütenden sich Satyr und Frost durch sieben Hassbatzen von Songs.
Für viele Fans der ersten Stunde war “Rebel Extravaganza“ ein überforderndes Album. Absolut melodiereduziert, abstrakte disharmonische Riffgebilde und frei von folkloristischen Einflüssen, zerrten SATYRICON an den Nerven vieler alter Fans.
Der wahre Kern und die extrem finstere Anziehungskraft von “Rebel Extravaganza“ blieb für viele unentdeckt.
“Rebel Extravaganza“ ist meiner Meinung nach eines der letzten wirklich großen Black Metal Werke der 90er made in Norge.
Drei Jahre später erschien mit “Volcano“ das für mich beste SATYRICON Werk und bot wieder ein etwas zugänglicheres Songwriting.
Satyr und Frost kreierten auf “Volcano“ einfach unglaublich gute Songs und lockerten den Stil des Vorgängerwerks mit einer deftigen Portion Rock ’n’ Roll auf.
Konzentriert fräsen sich SATYRICON durch zehn hypnotische und kraftvolle Songs und verzichten fast komplett auf Highspeed-Attacken.
Schon das beeindruckende und facettenreiche Schlagzeugspiel von Frost ist ein absolutes Highlight auf “Volcano“ und gehört sicherlich zu den besten Leistungen von Frost.
Auch die geschickten Tempowechsel und die dezenten Ambient-Einschübe sorgen für einen spannenden Albumfluss.
Überhaupt hat Satyr auf “Volcano“ jede Menge Killer-Riffs verbraten, die zwar zum Großteil Black Metal untypisch sind, aber den ganzen Darkthrone-Kopien meilenweit voraus sind.
Killersongs wie das arschtretende ‘Fuel For Hatred‘ und ‘Repined Bastard Nation‘, das zähe ‚Suffering The Tyrants‘, der Hirnfick ‘Angstridden‘ oder der knapp 15 Minuten lange finstere Monolith ‘Black Lava‘ gehören immer noch mit zu dem Besten, was die norwegische Black Metal Szene hervorgebracht hat.
“Volcano“ hat sicherlich nicht mehr viel mit der Frühneunziger-Black Metal Szene gemein und schon gar nicht mit den ersten drei Alben von SATYRICON, aber gerade dieser sturrköpfige Stil(bruch) auf “Rebel Extravaganza“ und “Volcano“ besitzt eine unglaubliche Faszination.
Speziell diese leicht „industrielle“ Atmosphäre auf diesen Alben macht mich immer wieder fertig, nur THORNS haben auf ihrem selbstbetitelten Debüt von 2001 eine noch viel kältere und verstörendere Atmosphäre erschaffen.
Mein Interesse an SATYRICON ist allerdings mit den nachfolgenden Werken völlig abhandengekommen und wenn ich mal SATYRICON höre, dann eben nur noch “Rebel Extravaganza“ und “Volcano“.
Beide Werke gehören aber immer noch zu den besten norwegischen Black Metal Alben und sind musikalisch sowie kreativ dem viel zu überschätzten “Nemesis Divina“ meilenweit überlegen.

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