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Freitag, 28. Dezember 2018

Bolt Thrower - Mercenary

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War. War never changes.
Der große Panzergeneral Bolt Thrower lebt dies wie keine zweite Band aus und überrollte die Musiklandschaft sage und schreibe vier (4) Jahrzehnte lang mit einzigartigen Live-Blitzkriegen und heilig verehrter Kettenfahrzeug-Musik. Wenn es nur eine Band gibt, die den Begriff Death Metal verkörpert, dann kann es nur die mit allen Dienstgraden ausgezeichnete Institution aus England sein. "Mercenary" ist da "nur" ein Partikel dieser Kriegsmaschine. Würden sich doch nur alle Politiker, Diktatoren, Fanatiker und Kriegstreiber diesem Sound hingeben, bräuchte die Menschheit auch keine doofen Kriege mehr. Hier bekommt man nicht nur den Sound des Krieges, sondern es surren alle Knochen und die Riffs gehen direkt in den Blutkreislauf. Singende Panzer, tanzende Haubitzen, gewaltige Flak-Batterien. Alles ohne Blutvergießen, Mord, Folter, Vergewaltigungen, maskuline Dummheit und ähnlichem traurigen Menschheitsversagen. Ach ja, Jo Bench is the fuckin' Sex-Queen. Wenn sie (mit ihrem Bass) drückt, kommt es bei mir!

Rush - Moving Pictures

Rush-Moving-Pictures
Neben meinen Lieblingen "Hemispheres" (70er) und "Power Windows" (80er), ist es "Moving Pictures", welches als einziges Album perfekt die progressive Ausrichtung der frühen Alben mit der späteren Synthesizer-Phase verbindet. Sieben Songs, davon ein Instrumental, die alles beinhalten, was Rockmusik ausmacht. Sei es das extravagante Powerdrumming von Neil Peart, die unwiderstehlichen dicken Basslinien von Geddy Lee, die unzähligen magischen Momente von Alex Lifesons Gitarrenspiel, das unwirkliche Songwriting, die großartige Produktion von Terry Brown oder die typischen Rushmelodien. Panoramen wie 'Red Barchetta', 'Tom Sawyer', 'Limelight' oder das gern übersehene 'Witch Hunt' gehören auch nach über 30 Jahren zu den beneidenswertesten Momenten, die die Rockmusik jemals hervorgebracht hat.

Samstag, 15. Dezember 2018

Love Exposure

Love-Exposure

Regie: Sion Sono, 2008

Ungelogen, vielleicht das größte Filmerlebnis neben "The Turin Horse", welches ich in den letzten Jahren gesehen, nein erlebt habe. Eine fast vierstündige Filmoper aus Japan, die das zentrale Thema Liebe meisterhaft erzählt.
Wahnsinnig gute Schauspieler (wunderbar: Yu aka Takahiro Nishijima, zauberhaft und unendlich niedlich: Yoko aka Hikari Mitsushima) zelebrieren hier eine Geschichte, die so genial und außergewöhnlich erzählt wird, dass man nach den knapp vier Stunden (die übrigens wie im Flug vergehen, so klug und interessant ist der Film komponiert) heulend, glücklich, aufgewühlt, nachdenklich, geflasht und überwältigt nach Taschentücher und einer neuen Schlüppi greift. Untermalt mit dem berühmten Zweiten Satz aus Beethovens 7. Sinfonie, Ravels Bolero und Rockmusik wird hier eine Bilderflut der Extreme gezeigt.
Was anfänglich noch ungewohnt und fremd wirkt (japanischer Schlüpfer-Wahn bei Schulmädchen), überzogene Komik/Mimik, Kampfkunsteinlagen und religiöser Irrsinn, wird nach und nach aufgedröselt und passend zusammengefügt. Es dauert auch knapp eine volle Stunde, bis überhaupt der Titel des Films eingeblendet wird. Slasher, Komödie (teilweise wirklich sehr lustige Dialoge und Situationen), Action, Horror, Religion, Splatter, Drama und Erektionen gehen Hand in Hand und sind großartig in Szene gesetzt. Schrill, bunt, lebensfreudig, traurig, romantisch, spannend, ernst, witzig, geistreich - ein berauschender Trip und man fühlt sich nach diesem GENUSS wie benebelt.
Klingt merkwürdig fremd und etwas abgefuckt, aber der Film ist wirklich von vorne bis hinten großartig.

Lunar Aurora - Hoagascht


Lunar-Aurora-Hoagascht

Lunar Aurora haben mit ihrem letzten Werk "Hoagascht" eine alleinige Soundwelt kreiert.
Mir ist kein anderes Album der letzten Jahre bekannt, welches so stimmig und gleichzeitig so komplex (im Sounddesign) im Aufbau ist. Was die Rosenheimer alleine mit den Synths anstellen, da gehe ich auf die Knie. Da sitzt jeder Ton, jeder geisterhafte Sternenfunken.
Sprachlich klingt das Album durch den strengen Bavaria-Dialekt so genial, dass ich es immer noch nicht fassen kann, dass Lunar Aurora daraus so etwas Kunstvolles erschaffen haben. Alle acht Songs haben sich mittlerweile mit meinem Fleisch vereinigt.
Wie geil alleine der Song ‘Håbergoaß‘ ist, mit seinem Blasinstrumenten-Part. Da bekomme ich immer unglaublich schwitzige Hände. Die kurzen, dafür umso überragenden Syntheffekte (geisterhaft und diamantenklar), die Gitarrenwand, also jetzt keinen Nintendo-Death-Core-Beton - die Band ist einfach in der Lage, mit wenig Aufwand eine unbeschreibliche Stimmung zu erzeugen.
Ach ja, der Drumcomputer ist einfach nur richtig geil und erschreckend organisch programmiert.
Ich mag sogar behaupten, dass dieses Teil eines der perfektesten Wunder aus Deutschland der letzten Jahre ist.
Gitarrenalpen, Trompetenhörner (da sterbe ich ja immer, wenn die Dinger einsetzen - wie erhaben kann man einen Sound aufwerten!), Almdrumming aus der Steckdose und Obatzter.
"Hoagascht" hat sich mittlerweile zu meinen Lieblingen in der Lunar Aurora-Discography entwickelt.
Mir gefällt gerade der eher untypische Sound und die offene Entwicklung. Das ist alles nicht mehr so Black Metal wie die mittlere (und wahnsinnig atemberaubende) Phase, aber gerade "Hoagascht" besitzt einen unglaublichen Charme, von der Atmosphäre ganz zu schweigen.
So oder so: Lunar Aurora waren spätestens ab “Ars Moriendi“ die beste deutsche Black Metal Band, in deren Alben man sich komplett verlieren kann.
Mit "Hoagascht" hat sich die Band nach dem bereits alles überragenden Vorgänger “Andacht“ verabschiedet. Ein würdigeres Abschiedsalbum könnte ich mir bei dieser Band mit der fast konkurrenzlosen Discography auch nicht vorstellen.

Dienstag, 11. Dezember 2018

Insect Warfare - World Extermination

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Grindcore to the Max! Mit "World Extermination" haben die Texaner Insect Warfare 2007 einen neumodernen Klassiker in diesem Genre eingeschlachtet, der in seiner Intensität und Brachialität neue Maßstäbe formte. 20 Vernichtungsanschläge werden hier in etwas mehr als 20 Minuten in geballter Konzentration abgefeuert und in magenumdrehender Rotzigkeit präsentiert, dass man in den 20 Minuten nicht mehr an den Weltfrieden glauben mag. Musikalisch gerät man hier an die Grenzen des Machbaren, ohne dabei jedoch denn Sinn für Knochenmatschriffs, Misshandlungsdrumming und kotzende Auslöschungspoesie zu verlieren. Der bestmögliche Soundtrack zum allabendlichen sinnieren über den Sinn des Lebens mit einer wankenden Whiskyflasche in der Hand.

Donnerstag, 29. November 2018

Entombed - Clandestine

Entombed-Clandestine

Die Definition von Death Metal. Für den wohl besten Drumsound der Menschheitsgeschichte gehört Skogsberg für immer ein Denkmal errichtet. Nicke Andersson trommelt sich hier eine Klassiker-Performance aus den Gliedmaßen, dass man auch heute noch nach vergleichbaren Leistungen vergeblich sucht. Die Gitarren sind unmenschlich perfekt für diese Musik produziert und drücken derber als die Freundin am neusten überreifen Pickel. Ein ewig funkelnder Meilenstein und die Krone eines ganzen Genres.
Es ist unmöglich alles aufzuführen, warum dieses Werk so ungeheuer wichtig war und noch immer ist.
Vom Seagrave-Coverartwork-Kunstwerk, über den mächtigen ‘Living Dead’/Sinners Bleed’-Eröffnungsschlag bis hin zum grandiosen Songmaterial, den ungewöhnlichen Gesang und die wahnsinnigen Melodien in Kombination mit urtypischen Entombed-Groove.
Zusammen mit “Gateways to Annihilation” auf ewig das fantastischste Werk, welches unter dem Banner Death Metal erschien.

Bauhaus - In The Flat Field

Bauhaus-In-The-Flat-Field

Meine persönliche Lieblingsband der Achtziger veröffentlichte mit "In the Flat Field" (1980), "Mask" (1981), "The Sky’s Gone Out" (1982) und "Burning from the Inside" (1983) gleich vier Alleskönner hintereinander. Die ordinäre Gitarrenkunst von Daniel Ash ist ein gewaltiges Fegefeuer an Kreativität und berstender Eruption. Verschleierte Soundexperimente, lähmende Voodoo-Trance und bitter-süße liebliche Ohrenschmerzen - luststeigernd bis zum multiplen Ohrgasmus in Dauerschleife. Und Peter Murphy ist der Lord Commander, Herrscher der dunklen Keller und Dachböden ohne Licht. Die brutal-sanfte Stimme, die in der Dunkelheit unter dem Bett und im Kleiderschrank lauert. Ich könnte mich gar nicht für ein Album entscheiden, aber "In the Flat Field" hat schon seinen eigenen Status und bei mir den nachhaltigsten Eindruck hinterlassen, sowie diese rohen, elektrisierenden Songs und diese völlige Schwärze. Trotzdem bietet jedes Album eine Traumzauberwelt. Was die Band innerhalb von vier Jahren an Gottsongs erschaffen hat, ist leider in der heutigen Zeit unvorstellbar.

Sonic Youth - Daydream Nation

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Die Alternative-Rock-Wundertüte und zugleich riesengroßer Einfluss für die Seattle Bands Anfang der 90er. Die Noise-Rock Legende Sonic Youth hat so viele unglaublich gute Alben produziert, dass ich jetzt einfach mal das wohl bekannteste und wegweisendste Album nenne. Alleine für ''Cross the Breeze' gehört die Band auf den Rockolymp. Kim Gordon ist übrigens neben Jo Bench die heißeste Frau, die jemals eine Bassgitarre in der Hand hatte. Ultrageil: der Stil von Steve Shelley am Schlagzeug.

Arcturus - La Masquerade Infernale

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Heute kann man sich gar nicht mehr vorstellen, dass dieses Album 1997 heftig diskutiert wurde. Bekannte und angesehene grimmige Black Metal Lausbuben wurden plötzlich "erwachsen" und verzichteten größtenteils auf Kreischerei, Schrammelgitarren und holprige Blastbeats. Dies wurde zwar alles schon mit dem Vorgänger angedeutet, doch hier schoss die "Supergroup" so weit über die enge Grenze der Black Metal Ordnungsgemeinschaft e.V., dass sich für einen Moment die Welt nicht mehr drehte. Trip-Hop spielten sie, hieß es laut und verächtlich schallend aus dunklen Kellern, und Verrat durch Elektronik, sowie die Nutzung des Keyboards als Leadinstrument. Heute ist sich halb Europa darüber einig, dass Arcturus 1997 mit diesem theaterhaften Projekt für viele folgende experimentierfreudige und progressive Black Metal Bands aus Frankreich und den USA einen wichtigen und notwendigen Grundstein gelegt haben.

Sonntag, 5. August 2018

Gang Of Four - Entertainment!

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Eines der 10 besten Punk Alben und zugleich ein ungemein einflussreiches Werk für nachfolgende Gitarristen. Andrew Gill, der Superstar auf dem Album, hatte seine eigene Vision und kreierte funkige Gitarren-Stakkatos, die die Rockmusik nachhaltig massiv prägte. Zudem ist "Entertainment!" die Ohrfeige für alle, die ahnungslos behaupten, der Punk wäre anspruchslose Assimusik.

Muxmäuschenstill

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Regie: Marcus Mittermeier, 2004

Ich traue es mir fast gar nicht zu schreiben, aber “Muxmäuschenstill” aus dem Jahr 2004 ist einem "C'est arrivé près de chez vous" (Man Bites Dog) - es ist wirklich unglaublich - ebenbürtig.
Nein, “Muxmäuschenstill” ist kein Abklatsch, eine billige Kopie oder ein deutsches Remake des Kultklassikers aus Belgien. “Muxmäuschenstill” ist ein eigenständiger, kluger, anspruchsvoller und wahnsinnig ernster und ehrlicher Film, der aber kein Geheimnis daraus macht, dass sich dieser Film in jeder Sekunde, jeder Szene und in den Dialogen vor dem übergroßen Vorbild aus Belgien verneigt.
Mux versucht mit seinen Methoden die Welt zu verbessern, hier der Berliner Großstadtzirkus, indem er selbst Richter und Henker spielt.
Als seine rechte Hand wird Gerd, ein Langzeitarbeitsloser, von Mux als Begleiter und Kameramann angeheuert.
Gemeinsam üben sie Selbstjustiz aus, wobei Mux aktiv auch mal mit Knarre vor der Kamera die "Gesetzlosen" angeht und Gerd passiv hinter der Kamera alles dokumentiert.
Hierdurch entstehen unglaublich witzige Momente an den man aber innerhalb einer Nanosekunde zu ersticken droht. Der Film steigert sich immer mehr, die Gewalt wird schonungsloser und es wird kein Tabu umgangen. Kinderpornografie wird genauso behandelt wie "Bevorteilung" von Behinderten.
Es wird einfach nichts ausgelassen. Ob es nun Hundehalter sind und für die Scheißhaufen auf den Gehwegen bestraft werden, Falschparker auf den Behindertenparkplätzen, weil Mutters Kind mal eben nur kurz in die Ecke pinkeln muss, Opas mit Kinderpornographie in der Tüte zur Rede gestellt werden oder eine Studentin, die im Kaufhaus einen BH klaut und vor laufender Kamera und den Blicken von Mux und Gerd gedemütigt den geklauten BH wieder in der Umkleide ausziehen muss.
Mit fortschreitender Laufzeit, tut der Film auch schon mal weh. Manche Szenen sind schon recht derb, besonders weil sie "unkommentiert" und realistisch gezeigt werden - und hier sind die großen Parallelen zu “Man Bites Dog”.
Auf der anderen Seite wird man von der ersten Sekunde an von Mux an die Hand genommen und durch den Film geschleift. Jan Henrik Stahlberg trägt den Film zu jeder Sekunde und hat das gleiche Charisma und eine ähnliche Wirkung wie Benoît Poelvoorde in “Man Bites Dog”. Eine fantastische Schauspielleistung, die niemals aufdringlich oder realitätsfern wirkt.
Der Film hat zudem ein wackelfestes Fundament aus einem bitterbösen und tiefschwarzen Humor, der für einen deutschen Film schon fast zu heftig ist.
Natürlich ist der Film keine seichte Unterhaltung und manche Szenen sind wirklich unglaublich unangenehm, dabei verliert sich der Film nie in billiger Unterhaltung und sinnlosen Gewaltszenen und ist perfekt gestrafft und kontinuierlich auf den Punkt gebracht.
Ich bin stolz, dass so eine Filmperle aus Deutschland kommt - das muss man einfach mal sagen.
Für mich einer der besten Filme der letzten Jahre, die ich gesehen habe.

Bolt Thrower - Nachkriegsschauplatz

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Heute
war für mich ein trauriger Bügeltag, denn als ich in meinen Wäschekorb griff und mein Businessunterhemd auf mein Bügelbrett hievte, wurde ich daran erinnert, dass bereits vor längerer Zeit meine Lieblingssympathieband ihre „Todesanzeige“ veröffentlichte.
Die englische Panzermacht Bolt Thrower gab, nach genau dreißig Jahren, ihr Ende bekannt.
Die Schaffensphase von Bolt Thrower ist auch heute noch einzigartig, nicht nur im Prügelsektor. Die Band, die stets so gut wie alle Handgriffe im Business selber in die Hand nahm, begann ihren Siegeszug mit einer Mischung aus Punk, Hardcore, Thrash Metal und einer Prise Crust. Sogar John Peel war so begeistert von der Musik, dass er Bolt Thrower zu seiner legendären Peel Session einlud. Die Band bekam mehr Aufmerksamkeit und hatte bald einen Plattenvertrag im Panzerhandschuhfach.
1988 erschien mit “In Battle There Is No Law!” das extrem rumpelige und unbarmherzige Debüt, welches aber noch unter einem miserablen Sound litt und somit nur erahnen ließ, was die Band in den kommenden Jahren an Detonationen zündete.
Ein Jahr später war es allerdings soweit, “Realm of Chaos: Slaves to Darkness“ rollte gnadenlos durch die beginnende Blütezeit der Death Metal Welle und hinterließ zum ersten Mal den für Bolt Thrower so berühmten „Nachkriegsschauplatz“. Mit “Realm of Chaos“ fand die Band zu ihrem unverwechselbaren und bis heute einzigartigen Stil. Kettenfahrzeugriffs, singende Panzer, tanzendes Haubitzendrumming und gewaltige Flak-Batterien. Gerade deswegen, weil auf “Realm of Chaos“ ein Spagat zwischen altem Chaossound und zukünftiger Soundwand vorherrscht, gehört dieses Album zu meinen Top 3 der Band. “War Master“, das dritte Werk aus dem Jahr 1991, schoss die Band dann endgültig in die Sphären der großartigsten Death Metal Bands auf dem Erdenreich. Produziert von Colin Richardson, wurde mit “War Master“ der typische Bolt Thrower-Sound zur Vollendung getrieben. “War Master“ war auch gleichzeitig das letzte Album, auf dem das Chaos im Sound bei der Kriegsführung mitentscheiden durfte.
Mit “The IVth Crusade“ (1992), “...for Victory“ (1994) und “Mercenary“ (1998) veröffentlichte die Band für mich
ihre drei größten Klassiker. Spielerisch war die Band mittlerweile unglaublich mächtig, webte die irrsinnigsten Melodien zwischen Riffpower und Tempowechsel und perfektionierte ihren Sound zur unkopierbaren Panzerschlacht.
2005 erschien mit “Those Once Loyal“ das letzte Werk.
Vielen Dank an Jo Bench - die schärfste und authentischste Bassfrau im Lanhghaarsektor, Barry Thomson und Gavin Ward - das mächtigste Gitarrenduo, was der Death Metal je hervorgebracht hat, Karl Willetts - der einzig wahre Panzergeneral und natürlich Andrew Whale und den leider viel zu früh verstorbenen Martin Kearns - ihr habt mit eurem wichsfreien Schlagzeugspiel die Kriegsmaschine erst zum Rollen gebracht!

Montag, 30. April 2018

Arcturus - Aspera Hiems Symfonia

Arcturus-Aspera-Hiems-Symfonia

“Aspera Hiems Symfonia“ von ARCTURUS ist in jeder Hinsicht ein ganz besonderes Album. Nicht nur, dass dieses Werk eine meiner ersten Berührungen mit dem Black Metal war, nein, es ist auch heute noch einfach ein wunderbares Album.
Eigentlich ist “Aspera Hiems Symfonia“ auf dem ersten Blick viel zu melodisch, zu bombastisch, zu sanft und zudem noch mit einem unerhörten Keyboard-Overkill aus der Deluxe-Klasse überzogen.
Soundtechnisch ist “Aspera Hiems Symfonia“ auch nicht gerade ein Vorzeige-Album, aber alles ist vergessen, wenn Garm mit seiner Stimme, ob klar oder knurrend kreischend, für so einige magische Momente sorgt.
Neben der überragenden Leistung des charismatischen Garms, sind es gerade die eigentlich schon viel zu überzogenen Melodien, die aus “Aspera Hiems Symfonia“ eben einen echten Klassiker der Black Metal Szene formen.
Da wären auf der einen Seite die für die damaligen Verhältnisse ungewöhnlichen Gitarrensoli und Leads von Gitarrist Carl August Tidemann, der teilweise Malmsteen-artig vom Leder zieht, dass man denkt, der hat sich bei den Aufnahmen bestimmt im Studio verlaufen und auf der anderen Seite die - das muss man einfach zugeben - wunderschönen Keyboard- und Synthesizersounds sowie die Klasse von Sverd, dem eigentlichen Kopf von ARCTURUS.
Beides zusammen reicht schon aus, um für Walt Disney die zukünftigen Soundtracks zu komponieren, doch in Wirklichkeit wurden auf diesem Werk immer noch die tollsten Melodien und ausuferndsten Harmonien im Black Metal erschaffen. Ja, es ist teilweise kitschig, grundlos überzogen, pompös und richtig dick aufgetragen, aber es besitzt - und das unterscheidet dieses Album bis heute von dem ganzen anderen melodischen Black Metal-Karneval - Klasse, fantastische Songs, Charme und erstklassige Musiker. Zudem stellt “Aspera Hiems Symfonia“ einfach einen Ausbruch aus den Genre-Grenzen dar. Ähnlich wie VED BUENS ENDE und FLEURETY, gehören ARCTURUS zu den Vorreitern des anspruchsvolleren Black Metal, auch wenn ARCTURUS auf “Aspera Hiems Symfonia“ noch weit davon entfernt waren, was sie mit den nachfolgenden Alben kreieren sollten.
Und wenn das alles schon richtig interessant klingt, sollte man nicht vergessen, dass der Motor auf diesem Album Hellhammer heißt und bekanntermaßen ein hirntoter Meister-Drummer ist.
Musikalisch sind hier also wahre Könner am Werk, welches man auch mit jeder Sekunde heraushört. Doch musikalische Superfähigkeiten sorgen nicht automatisch für gute Musik.
Bei ARCTURUS ragt zum Glück das spannende und talentierte Songwriting hervor, nicht die Perfektion der Musiker - auf frickelige progressive Einschübe wurde zum Glück komplett verzichtet, welche auch überhaupt nicht zum Sound der Norweger passen würden.
Das hier unbestreitbar auf hohem Niveau musiziert wird (im Gegensatz zu den folgenden Alben noch etwas begrenzt), kann man besonders auf dem Opener ’To Thou Who Dwellest In The Night’ mit seinem Drachentöter-Gitarrensolo, dem grimmigen Atmosphären-Hammer ’Raudt Og Svart’, welcher wohl aus heutiger Sicht so etwas wie einen Klassiker darstellt und natürlich ’Fall Of Man’, der wohl größte Schlüpferstürmer, der der norwegischen Black Metal Szene entsprungen ist und zugleich die Vertonung des feuchten Traums und Eisprungs darstellt.
’Fall Of Man’ besitzt wohl die größte Keyboardmelodie jenseits von Gut und Böse und lebt von seinem barocken Grundtenor, den Sverd federleicht aus seinem Tastengerät entlockt.
Klingt alles überhaupt nicht grim und frostbitten? Stimmt!
Denn genau dies wird man kaum bis gar nicht auf “Aspera Hiems Symfonia“ finden und gerade deswegen ist dieses Album so grandios, so faszinierend. Dieses Album, welches 1996 einfach so von großen Black Metal Persönlichkeiten komponiert und ohne Rücksicht auf Verluste veröffentlicht wurde, welches etliche Bands beeinflusst hat und nebenbei auch einige der schlimmsten musikalischen Verbrechen der Szene auf dieses Album zurückzuführen sind, öffnete den Weg für viele talentierte Bands und erschuf ein komplett eigenes Klanguniversum.
Natürlich sind die Nachfolger um Meilen besser, interessanter, komplexer, verrückter, musikalisch richtig groß und immer noch unangetastete Meisterwerke, aber “Aspera Hiems Symfonia“ hat den gewissen Klassiker-Status. Es war und ist ein wichtiges und einflussreiches Werk für die Black Metal Szene, auch wenn man das genauso gut über den direkten Nachfolger “La Masquerade Infernale“ sagen muss. Mehr gibt es dann auch fasst nicht mehr zu sagen, außer, dass dieses Werk eines der wenigen Werke aus Norwegen ist, welches von mir auch heute noch regelmäßig mit viel Liebe konsumiert wird.

Sonntag, 22. April 2018

Massive Attack - Mezzanine

Massive-Attack-Mezzanine

Neben Portishead so ziemlich die wichtigste und einflussreichste Trip-Hop Truppe, die 1998 mit "Mezzanine" das für mich bedeutendste Werk dieses Genres abgeliefert haben - das High-End Produkt dieser Musik. Im Gegensatz zu den beiden nicht minder genialen Vorgängern, wird von Anfang an eine eher düstere und verrauchte Aura erzeugt. Es gibt Gitarren, echte Drums und wummernde Bässe zu bestaunen. Auf "Mezzanine" stimmt die Balance aus Elektronik, Samples, Rockelementen und großartigen Stimmen, dass es eigentlich kaum zu fassen ist, dass dieses Album von Menschen erschaffen wurde. Und das kreative Trio hinter Massive Attack ist für mich eine der Definition von Ausnahmemusiker. Für mich nicht nur eines der wichtigsten und besten Alben der 90er, sondern auch eines der durchdachtesten und genialsten Alben der Pop- und Rockmusik.

Mittwoch, 7. März 2018

Journey - Escape

Journey-Escape

DAS AOR-Monster. Geht immer und überall. Das Gitarrengenie Neal Schon kloppte sich hier 43 Minuten lang Lehrmaterial für die Nachwelt aus den Saiten, während Steve Perry wie eine Nachtigall mit seinem Wunderorgan Refrains für die Ewigkeit in unserem Sonnensystem verankerte. Der versauteste Musiker auf "Escape" ist aber Ross Valory, der mit seiner Brillanz am Bass und mit seinem Spiel aufzeigt, wie wichtig dieses Instrument eigentlich ist. 'Don’t Stop Believin'' ist nebenbei, sollte auch klar sein, einer der fantastischsten Erdensongs.

Sonntag, 25. Februar 2018

Cradle Of Filth - Vempire or Dark Faerytales in Phallustein

Cradle-Of-Filth-Vempire-or-Dark-Faerytales-in-Phallustein

Ok, lassen wir mal den Namen CRADLE OF FILTH außen vor und konzentrieren uns mal nur auf die Musik, denn diese ist auf “Vempire“ herausragend.
Black Metal im eigentlichen Sinne bieten CRADLE OF FILTH auf ihrem einzigen Album, welches ich auch heute noch für überragend halte, nicht unbedingt.
Aber wen interessiert das, wenn es so erstklassig komponiert ist und einen ganz bestimmten Reiz ausübt.
Bis “Cruelty and the Beast“ (1998) hatte ich den Weg der Engländer verfolgt um danach zu erkennen, dass CRADLE OF FILTH mit “Vempire” das einzige Album veröffentlichten, welches mich begeistern konnte.
Nur auf “Vempire“ klangen die Engländer so ausgewogen und perfekt ausbalanciert und dazu gleichzeitig aggressiv und dramatisch.
Das Debüt “The Principle of Evil Made Flesh“ (1994) brachte mich bei der Veröffentlichung zum schmunzeln, “Dusk… and Her Embrace“ (1996) ist ein katastrophal produziertes Gothic Scheibchen und “Cruelty and the Beast“ landete sofort wieder auf dem Flohmarkt.
Danach wurde die Band so oder so völlig uninteressant für mich, nur “Vempire“ lege ich bis heute immer wieder gerne auf.
CRADLE OF FILTH haben auf diesem Album die perfekte Mischung aus aggressiven Black Metal, Heavy Metal, Gothic Metal und Horroratmosphäre erschaffen, die mich auch heute noch begeistern kann.
Druckvoll produziert, stehen die Gitarren nicht im Hintergrund und dominieren größtenteils den Sound auf “Vempire“, die durch das drückende Schlagzeugspiel von Onkel Fester immer wieder angetrieben werden.
Selbstverständlich gibt es jede Menge Keyboards zu hören, die aber glücklicherweise nicht im Vordergrund stehen, sondern die mystische Atmosphäre wunderbar untermalen und für ein paar grandiose Momente sorgen.
Überraschenderweise fällt “Vempire“ gegenüber den anderen Alben sehr „metallisch“ aus, ist durchweg fantastisch komponiert und musikalisch wird genug Abwechslung geboten.
Über den Gesangsstil von Dani Filth kann man sich streiten, aber so nervig wie auf dem Debüt, so schrill wie auf “Dusk… and Her Embrace“ und so beschissen wie auf “Cruelty and the Beast“ klingt er auf „Vempire“ jedenfalls nicht.
Songs wie ‘The Forest Whispers My Name’, ‘Nocturnal Supremacy’ oder das völlig geniale ‘Queen of Winter, Throned’ bringen mich auch heute noch zum Tanzen.
Auch wenn ich nicht der größte Fan der Band bin, kann ich bis heute “Vempire“ eine Menge abgewinnen und bin auch der Meinung, dass CRADLE OF FILTH mit diesem Album eines der bedeutendsten melodischen „Black“ Metal Werke der Neunziger erschaffen haben, selbst die Konkurrenten DIMMU BORGIR konnten da nicht wirklich mithalten.

Freitag, 23. Februar 2018

Kyuss - Welcome To Sky Valley

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Wie klingt es wohl, wenn man mit einem (Krause)DUO mit 34 mph durch die Mojave-Wüste donnert? Kyuss, DIE Stoner Rock-Legende schlechthin, haben mit ihren letzten drei von insgesamt vier Studioalben unantastbare Legenden der Hitzewellen-Musik erschaffen. Es gibt keine andere Band, die den Zeitgeist der frühen Black Sabbath so perfekt und dennoch mit einer ganz speziellen eigenen Marke in die Neunziger transformierte und dabei so cool und mitreißend klang, wie es Kyuss auf ihren drei Momenten der Lust taten.
Dabei ist "Welcome to Sky Valley" noch mal von allem so viel mehr und mehr und mehr. Wichtigstes und berauschendstes Brandzeichen im Sound von Kyuss - und bei "Welcome to Sky Valley" eine ganz eigene Hausnummer, ist der staubtrockene Druck im Hirn namens Josh Homme-Gitarrensound, welcher kongenial von Scott Reeders verschlingende Bassbalz begattet wird.
Und jetzt stellt man sich mal für ein paar Minuten vor, dass es das schon war, keine weiteren Instrumente. Denn bereits das alleine ist die Essenz, die Soundkrypta von Kyuss. Die monströse Vereinigung von Wüstenriffs und Staubbrummen wurde mir auf keinem anderen Album so konsequent und authentisch um die Ohren gezwiebelt, wie es hier Homme und Reeder abziehen. Hinzukommend ist es natürlich auch der fantastische schweißtreibende Brant Bjork-Beat an den Dampfkesseln und der formidable Geckogesang von John Garcia, die die Songs atmen lasen. 'Supa Scoopa and Mighty Scoop' 'Demon Cleaner', 'Gardenia', '100°', 'Asteroid', 'Conan Troutman' oder 'Whitewater' sind Stopfsongs, vollgepresst mit Sand, Sonne und Trockenheit und verwandeln meine Knochen in porös-brüchige Materie. In seiner eigen- und einzigartigen Soundästhetik, ist "Welcome To The Sky Valley" das vielleicht sogar kultigste Rockalbum der letzten 20 Jahre.

Freitag, 16. Februar 2018

Mercyful Fate - Melissa

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"Melissa" von Mercyful Fate ist nicht nur besser als der ebenfalls aberwitzige Nachfolger, sondern das beste klassische Heavy Metal Album überhaupt!
Was alleine auf diesem Debüt an Riffs und Melodien auf den Gitarren herausgezaubert wird, ist mir unbegreiflich. Wie toll das auch alles harmoniert, Sound (ganz großartige Produktion von Henrik Lund), Stimme, Gitarre, das famose Bassspiel von Timi Hansen, muffiger 70er-Mief und Ekstase. 'Evil', 'Curse of the Pharaohs', 'Black Funeral' und 'Into the Coven' sind megastische Giganten, der aufbauende Stolz einer ganzen "Szene". Und wer bei dem irren, überschlagenden Gesang in 'Satan’s Fall' nicht seinen Sack in den Händen (schützend) hält, und dabei vor völliger Begeisterung die Rotznase läuft, ist total doof!

Sonntag, 11. Februar 2018

The Stooges - Fun House

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Mit dem zweiten Album “Fun House” haben die Gottväter wie kaum eine andere Band zuvor ein Referenzwerk in Sachen Dreck und Räudigkeit in die Rockgeschichte gekackt.
Nach dem schon immens tollen Vorgänger, wurden die Songs hier mit etwas mehr Struktur betont. Neben den nach wie vor obligatorischen Zerstörungsriffs von Vorbildgitarrist Ron Asheton, taucht auch zusätzlich noch ein Saxofon im derben Soundschlachthaus auf.
Und Iggy Pop dreht beim ausspeienden 'T.V. Eye', dem gnadenlosen 'Dirt' oder im Titelsong so richtig derb ab. "Fun House" ist das Serum für den Punk und die dampfende Latrine der Rockmusik.

Freitag, 9. Februar 2018

Nehëmah - Light Of A Dead Star

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“Light Of A Dead Star“ kann man mit ruhigem Gewissen als einen Klassiker des französischen Black Metal ansehen.
Black Metal der alten Schule, verpackt in einem fantastischen, voluminösen Soundgewand und einer zutiefst finsteren Stimmung. Spielerisch beweisen die vier Franzosen ein überdurchschnittliches Geschick an den Instrumenten, was sich in den 6 Songs niederschlägt.
Eröffnet wird dieser kalte Sturm mit Feuerknistern und minimalen Ambientklängen, stimmungs- und geheimnisvoll bauen diese drei Minuten in ‘The Witch Burns…’ eine schaurige Atmosphäre auf.
Mit ‘Light Of The Dead Star’ wird man sofort zehn Jahre zurückgeworfen, die Gitarre sägt gnadenlos roh durch den Gehörgang und das mächtige Drumming treibt den Song immens nach vorne.
Auffallend ist sofort der dennoch räumliche Gitarrensound und die Präsenz des Basses, alles mit dem Black Metal typischen Hall unterlegt.
Auch Sänger Corven weiß mit seinem prägnanten Kreischgesang zu überzeugen und besitzt nebenbei noch eine gewisse eigene Note.
Die teilweise überlangen Songs (zwischen 5 und 12 Minuten) werden durch dezente Keyboardflächen stimmig untermalt, Tempovariationen sorgen für hochgradige Abwechslung und auch cleaner Gesang kommt zum Einsatz.
Besonders die geschickten Tempowechsel sind die großen Stärken von “Light Of A Dead Star“.
Hier wird nicht 50 Minuten lang drauflos geprügelt, sondern eine finstere Stimmung heraufbeschworen, die es locker mit den Frühneunziger Klassikern der zweiten Black Metal Welle aufnehmen kann.
Bei dem ersten Hördurchgang klingen die Songs noch alle nach typischen Black Metal skandinavischer Prägung, doch spätesten beim dritten Versuch, sollten sich die morbiden Kompositionen in ihrer Vielfalt erschließen.
Einzelne Songs hervorzuheben, macht wenig Sinn, denn “Light Of A Dead Star“ funktioniert als eine homogene Einheit. Der Fluss des Albums ist spannend, bedrückend und herausfordernd. Jeder Ton ist geschickt platziert, das abwechslungsreiche Drumming hält die Songs immer zusammen und die sägende und bedrohliche Gitarrenarbeit ist wahre Black Metal Kunst.
Auch das Gespür, mit welchem NEHËMAH Melodien erschaffen, ist phänomenal stark. Ob leicht orientalisch, tieftraurig oder einfach nur beklemmend gespenstig, die Melodien auf “Light Of A Dead Star“ haben einen ganz speziellen Reiz.
Die ganze Stimmung, die auf dem Album erschaffen wurde, ist tiefschwarz und beängstigend überzeugend eingefangen.
Frei von progressiven Einflüssen, klinischen Sounds, klebrigen Melodien und einem Keyboardoverkill, lebt “Light Of A Dead Star“ von seiner ehrfürchtigen Atmosphäre und dem Können der vier Musiker, die auch mal dezent auf genrefremde Rhythmiken und Elemente zurückgreifen.
Sicherlich ist “Light Of A Dead Star“ kein revolutionäres Album, alles ist sehr vertraut. Tempowechsel a’la DARKTHRONE, Anlehnungen an ganz alte EMPEROR oder die fanatische Stimmung der ersten BURZUM Alben finden sich in fast jedem Song wieder.
Doch was NEHËMAH innerhalb der engen Grenzen des Black Metal mit “Light Of A Dead Star“ geformt haben, ist monumental stark und beeindruckend, abwechslungsreich und wahnsinnig spannend und intensiv.
Selten wurde nach der zweiten Black Metal Welle so ein konzentriert gutes, harmonisches und authentisches Black Metal Werk erschaffen, wie es den Franzosen NEHËMAH mit ihrem Debüt gelungen ist.

Sonntag, 4. Februar 2018

Weakling - Dead as Dreams

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Machen wir uns nichts vor, der Kult um den skandinavischen Black Metal endete spätestens mit dem Ende der 1990er Jahre. Die vielen Klassiker und richtungsweisenden Alben, die zwischen 1991 und 1995/96 entstanden sind, gehören auch weiterhin in jede Black Metal Sammlung.
Jedoch wurden auch die aus meiner Sicht eher zweitklassigen skandinavischen Bands wie TAAKE, KAMPFAR, GEHENNA, GORGOROTH, SETHERIAL oder auch CARPATHIAN FOREST immer den unskandinavischen Bands vorgezogen.
Bands aus Frankreich, Deutschland, der östlichen Region und besonders aus Amerika, hier ganz speziell aus den USA, wurden selten beachtet. Die Epigonen aus Norwegen und Schweden brüsteten sich mit ihren Demos, welche die Bands mit der Frühneunziger Szene in Verbindung bringen sollten, brachten dann aber ab 1997 regelmäßig eher durchschnittliche Genre-Alben auf den Markt.
Was außerhalb der skandinavischen Szene passierte, blieb weitgehend unbeachtet. In Frankreich und Amerika entstand mit den Jahren der „Unbedeutsamkeit“, eine Szene, die in den folgenden Jahren die Skandinavier aus meiner Sicht überrennen sollte.
Die Ursuppe entstand mit der Jahrtausendwende in San Francisco. Die Band WEAKLING veröffentlichte im Jahr 2000 das bis heute einflussreiche und so wichtige Album “Dead as Dreams“ und läutete damit eine neue Generation ein.
WEAKLING sprengten mit ihrer Vision von Black Metal Grenzen, komponierten Epen zwischen 10 und 20 Minuten, erschufen einen völlig neuen Sound und brachten das Songwriting innerhalb der Szene auf ein höheres Level. Wie groß der Einfluss von “Dead as Dreams“ auch heute noch ist, lässt sich an fast jeder US Black Metal Band erkennen. Am deutlichsten wohl bei WOLVES IN THE THRONE ROOM zu erkennen, tauchen die Einflüsse von WEAKLING bei vielen amerikanischen Black Metal Bands auf.
Auch wenn der Sound von WEAKLING von den großen norwegischen Bands beeinflusst ist, haben sie mit diesem Album den Prototypen des US Black Metal erschaffen. Ausuferndes Songwriting, komplexe Strukturen, kantige und teils lavaartige Riffs, aberwitzige Melodien, die nicht sofort zünden, dann aber der pure Wahnsinn sind, Doom, ein wenig Noise und Sludge, markantes Geschrei und ein Gespür für pure Emotionen.
“Dead as Dreams“ ist schlichtweg perfekt. Ein rundum begeisterndes Kunstwerk, welches mit Worten nur schwer zu deuten ist.
Ein Werk, welches sich auch nur entfaltet, wenn es als Gesamtwerk gehört wird. Ohne weitere Worte zu verschwenden, gehört “Dead as Dreams“ zu den bedeutendsten Black Metal Alben und ist aus meiner Sicht der größte Klassiker, der außerhalb der skandinavischen Grenzen nach 1996 entstanden ist.

Donnerstag, 1. Februar 2018

Negură Bunget - OM

Negură-Bunget-OM

2006 ließ ich alles fallen, alles stehen und liegen - TOOL veröffentlichten mit "10,000 Days" endlich eine neue Zeitrechnung, doch dann entwich etwas Unvorhersehbares aus den tiefen, urigen Wäldern Rumäniens: drei Musiker entfachten still und heimlich im Herzen Osteuropas eine schiere Revolution, welche nicht nur den (Black) Metal auf die nächste Stufe hob, sondern allgemein alles rebootete, was unter diesem Genre bis dahin passierte.

"OM" stellt im inneren der Musik Wunder nach, Faszinationen der Natur: warme Lichter funkeln, Stürme toben, Wälder rauschen - alles bildlich vertont. Mit geschärften Sinnen taucht man ab und ich wurde seit "Ænima" nie wieder so durchgeschüttelt.

Die charismatischen und bodenständigen Rumänen von NEGURĂ BUNGET haben also 2006 mit ihrem Meilenstein (etwas untertrieben ausgedrückt) "OM" nicht nur in der Black Metal Szene für einen gewaltigen "Kulturschock" gesorgt, sondern wurden auch außerhalb der Szene bestaunt, respektiert und bis zur völligen Hingabe vergöttert.
2002 wurde mit "'N Crugu Bradului" bereits ein Vorgeschmack auf die darauf folgende Großtat abgeliefert, welches bereits den urigen und faszinierend-eigenartigen Stil dieser besonderen Band in ureigene Weise aufzeigt.
"OM" hat mich, ich weiß es noch immer haargenau, als ich das Album zum ersten Mal in den Händen hielt und wirklich bis zum Abend gewartet habe, bis ich mich völlig der Musik hingab, völlig fertig gemacht.
Seit "Ænima" wurde ich nie wieder so extrem durch meine Gefühlswelt hin und her gerissen. Ungelogen, ich erstarrte über die komplette Spielzeit von "OM", habe geweint vor Freude, 67 Minuten lang Gänsehaut von der Haarspitze bis zur äußeren Hornhaut meiner Ferse gehabt, mich gekniffen, weil ich es wirklich nicht für real hielt, was ich da gerade hörte und geschwitzt vor lauter Druck, die die Musik auf mich ausübte.
Ein Moment, den ich bis heute nicht vergessen habe und der immer wieder auffrischt, wenn ich mir "OM" heute anhöre und sich dabei nichts an der Meisterschaft dieser Musik geändert hat.
Das sind Momente, die ich in dieser Intensität eigentlich genau so bei "Ænima" durchlebt hatte.

Eingeleitet wird dieses Klangwunder durch "Ceasuri Rele", eines der drei besten Intros der Musikgeschichte.
Es ist unglaublich, wie so ein bis auf das minimalste reduzierte Stück, welches eigentlich nur aus einer Stimme und minimalen Synthsounds besteht, so ergreifend und furchteinflößend ist und mir dabei die Nackenhaare so zu Berge stehen, dass ich bereits bei den ersten drei Minuten meinen Schlafanzug durchgeschwitzt hatte.
Aber die nächsten knapp 13 Minuten sollten mich dann komplett abholen - und ich meine damit wirklich, dass ich aus Raum und Zeit gerissen wurde.
Die leisen, surrenden Gitarren, die sich in "Țesarul de Lumini" immer mehr hochschrauben, bis dann das Schlagzeug einsetzt - das alleine hat mich schon zum heulen gebracht und mich völlig betäubt. Aber als dann dieser gottgegebene hymnische Jahrhundertgitarrenmoment einsetzt, war es dann auch vorbei mit meiner Zurechnungsfähigkeit.
Dieser Moment, diese Gitarre, dieses perfekte unsaubere Drumming, welches völlig schräg klingt aber zugleich im Einklang mit Gitarre und Bass harmoniert und dann in einen Sturm übergeht, ist Musik, die man hören muss, die man einfach nicht in Worte fassen kann.
Wunderschöne (!) Keyboardteppiche geben der Musik einen wunderbaren farblichen Anstrich, der die Stimmung bis zur "unerträglichen" Spitze treibt. Es ist sagenhaft. Und wenn Hupogrammos mit seinen wahnwitzigen Kreischvocals über alles triumphiert, kann man sich eigentlich nur noch in die Fötusstellung zusammenziehen.
Alleine das ausladende Ende ist so magisch und vernebelt, wie die Rumänischen Wälder.
"Primul Om" bildet dann das passende "Erholungsstück". Ein düsteres Instrumental mit unheimlichen Chören, glasklaren Keyboards und Waldelfeninstrumente, die aus dem Hintergrund nur ganz leise vordringen. Wunderbar unaufdringlich, wunderbar naturverbunden.
"Cunoașterea Tăcută" gleicht einem Fiebertraum. Klargesang, Klanghölzer, wildes Gekreische, urige Gitarrenriffs, Tempowechsel mit unglaublichen Spannungsbögen, es ist unfassbar, wie viele Details in dem Sound stecken. Und dann wieder dieser Moment, dieser betörende hymnische Klargesang und diese abartig geile Instrumentalpassage mit dieser wunderbaren Gitarre. Man fühlt sich wie neu geboren, wenn man beruhigende Flöten lauscht, durch die Klanghölzer massiert wird und durch das zähe Tapping an der Gitarre um den Verstand gebracht wird. Dieser ganze Aufbau des Songs ist so übergroß, das gibt es gar nicht. Wenn sich zum Abschluss dann noch mal alles in schwindelerregende Höhe aufputscht und alles aufeinander prallt, ein heller Flötenton die Tränen in die Augen treibt, dann hat man echt einen dicken Kloß im Hals.

Bis hier hin haben NEGURĂ BUNGET mein komplettes Weltbild zum einstürzen gebracht.
Und das Album hielt dieses unfassbare ungreifbare Niveau bis zur letzten Sekunde.
"Înarborat" ist ein wütendes Stück, mit einer beängstigenden Dichte an Intensität und kauzigen Riffs, Tempowechseln und irre guten Vocals. Beeindruckend, wie man hier zwischen fast unkontrollierbarer Raserei und wunderschönen Klanglandschaften hin und her gerissen wird.
Diese Geistermomente in "Dedesuptul", da werde ich noch mal um den Verstand gebracht. Was da alles mit der Gitarre angestellt wird ohne technischen Raffinessen.
Mit dem schwebenden Instrumental "Norilor" wird man in ein wildes Rumänien entführt, direkt in wilde Landschaften und beängstigenden Wäldern, voller Schönheit und Anmut.
Roher und zerfahrener geht es dann mit "De Piatră" weiter. Auch hier werden wieder Momente des Staunens zum Besten gegeben und man wird daran erinnert, dass die Musik tief im Black Metal verwurzelt ist - das muss man sich nämlich öfter beim hören von "OM" ins Gedächtnis zurückrufen.
Das Gefühlsdurcheinander in "Cel Din Urmă Vis" gehört vielleicht zur komplexesten Komposition auf "OM" und vereinigt noch mal alles, was das Album bisher ausgemacht hat in einem 10-minütigen Ekstaserausch, in dem auch die letzten Nervenzellen blank liegen.
Und mit dem hochdramatischen "Hora Soarelui" (da habe ich Live wirklich geweint!) wird ein Album, welches so vielleicht nur alle 15 Jahre erscheint, abgeschlossen, bevor "Al Doilea Om" die Musik wie ein sanftes Tuch wieder verschleiert.

Sogar das spätere Live-Erlebnis (im Original Line-up) hat mich in Starre versetzt und gehört bis heute zu meinen monumentalsten Live-Erlebnissen, die ich nie wieder vergessen werde.
Eine Band, die aus so menschlichen, schüchternen und bodenständigen Musikern besteht, hat für mich eines der größten Musikalben der Rockmusik der letzten 15 Jahre erschaffen.
"OM" wird bis zu meinem Lebensende einen Ehrenplatzen in meinem Herzen haben. Ein Album, das wirklich in der Lage ist, komplette Gefühle heraufzubeschwören und auch bei Leuten funktioniert, die mit Black Metal nichts anfangen können.
Und mal ehrlich, selbst wenn der Split nach dem Album nicht passiert wäre, hätten NEGURĂ BUNGET nie wieder so ein Album erschaffen können.
"OM" hat maßgeblich mein musikalisches Weltbild erschüttert und neu zusammengefügt - ein wahrhaftig einmaliges und betörendes Monumentalwerk und gleichzeitig Ode an die Musik in all ihrer unerträglichen Schönheit.

Sonntag, 28. Januar 2018

The Doors - Waiting For The Sun

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Sechs Alben mit Morrison, sechs Alben, die fest im Rockolymp verankert sind. Neben "Strange Days", "Morrison Hotel" und dem Debüt ist es besonders "Waiting For The Sun", welches mich am meisten in der Schaffensphase der Band beeindruckt.
Songperlen wie 'Summer’s Almost Gone', 'Hello, I Love You', 'Spanish Caravan' oder mein Doors-Liebling überhaupt 'Not to Touch the Earth' sind nach wie vor großartige Rocksongs. Und Kriegers Gitarrenspiel gehört unbestritten zu den ungewöhnlichsten Erscheinungen an diesem Instrument. Zusammen mit Manzareks Orgelkasten ergibt dies den typischen Grundsound der Doors. Neben den Beatles die wichtigste und einflussreichste Musiktruppe der 60er Jahre, auch ohne Hokuspokus-Flair um Jim Morrison und musikalischer Obduktion meinerseits.

Freitag, 26. Januar 2018

Deathspell Omega - Fas - Ite, Maledicti, in Ignem Aeternum

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Kennt ihr das? Man ist in ein Album so verliebt und möchte der ganzen Welt beschreiben, wie grandios und mächtig die Musik ist, findet aber nicht mal ansatzweise die dafür passenden Wörter, dem Werk wenigstens annähernd gerecht zu werden.
Man macht sich eigentlich nur selber etwas vor und weiß genau, dass das eigentlich Stuss ist, was man da gerade geredet oder geschrieben hat.
Fällt mir eigentlich nie besonders schwer, ist aber bei "Fas - Ite, Maledicti, in Ignem Aeternum" genau der Fall. Drei Reviews hatte ich bereits verfasst, alle drei sind wieder in dem virtuellen Papierkorb gelandet. Ich habe mich selber geschämt und mir Leibesstrafen zugefügt, nicht die richtigen Wörter und Sätze gefunden zu haben und habe es dann aufgegeben und eingesehen, dass es bei diesem Monster einfach keinen Sinn hat.
Musikalische Abgründe, Seelenpein, geordnetes Chaos und lustvolle Schmerzen - ein Fest für die schlechten Momente im Leben. Droge, Ritual, Moloch Angst und Fiebertraum - Gewürz des Lebens. Es ist verrückt, sinnlos Wörter aneinander zu reihen, versuchen zu beschreiben, zu verstehen und zu verarbeiten. Das Album kann nicht erklärt werden, es ist nichts weiter als ein unendliches Schwarzes Loch, ein Strudel in die Finsternis. Wie oft ich dieses Album drei, viermal hintereinander gehört habe, immer wieder gelähmt war und einfach nicht begriffen habe, was eigentlich gerade passiert ist.
Ich wollte das Album aber hier noch mal anpreisen, wachrütteln und zur Messe rufen. Es gibt nichts besseres oder vergleichbares, als sich mit dem Kopfhörer dieses Werk alleine in einem kalten, dunklen Keller anzuhören.
Mehr habe ich nicht zu sagen und langsam geht mir hier im Keller der Akku aus.
Wer das Wort Black Metal vermisst, hat leider nichts verstanden.

Sonntag, 21. Januar 2018

Acid Bath - When The Kite String Pops

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Dieser Underground-Klassiker von 1994 besitzt, genau wie der prächtige Nachfolger "Paegan Terrorism Tactics", einen ureigenen NOLA-Sound, eine einzigartige Stimmung.
Grob als Sludge zusammengefasst, bietet der einzigartige Sound von Acid Bath Ausflüge in Grindcore, Death Metal, Doom oder auch Stoner Rock, teilweise sogar in massiv unterschiedlichen Songs.
Es ist das gewaltige Gebräu aus hasszerfressenden Texten, Terroratmosphäre, zerbrechlichen Songs und Gewaltschüben, was die beiden Alben auf einer anderen Ebene schweben lässt. Die zitternde und bestialische Gesangsdarbietung von Dax Riggs in Kombination mit den Fallout-Gitarrenriffs und dem unkontrollierten Schlagzeugchaos ergeben eine hoch ätzende Mischung, die den typischen Acid Bath-Sound erzeugen. Trotz der selbstzerstörerischen negativen Grundstimmung, das ständige Gefühl von Unbehagen, erzeugt "When The Kite String Pops" einen unwiderstehlichen Sog.
Es gibt auch zwei Songs, an die man sich klammern kann, um nachhaltig in die finstere Suppe furchtlos komplett einzutauchen. 'Finger Paintings of the Insane' und 'Scream of the Butterfly' sind die beiden "Hits" auf dem Album, um die ein wahrhaft finsterer Trip in die Abgründe der menschlichen Psyche ausgeschieden wurde.
"When The Kite String Pops" ist nicht nur ein Stimmungskiller, sondern eine verzweifelte Gallewolke für alle Wutgrummler.

Dienstag, 16. Januar 2018

Léon

Leon
Regie: Luc Besson, 1994

Léon gehört wohl zu den von mir am meistgesehenen Filmen meiner Jugend und gestern Abend hat mir die schwarze Steelbox aus dem verbogenen Regal zugezwinkert.
Kurzerhand habe ich mit Liebe den Film in die Betamax-Maschine geschoben.
Nun, der Film ist mittlerweile über zwanzig Jahre alt, Natalie Portman ist nicht nur zu einer wunderhübschen Frau herangewachsen, sondern gehört zu den besten weiblichen Schauspielerinnen der aktuellen Dekade und über Oldman und Reno muss man wohl keine Worte mehr verlieren.
Über zwanzig Jahre - und der Film schwebt immer noch wie eine gewaltige Gewitterwolke über den ganzen Mickey-Maus-Bullshit, welcher danach aus diesem Genre kam.
Luc Besson hatte vorher schon mit “Subway“, “Le Grand Bleu“ und dem eiskalten und düsteren “Nikita“ rohe Diamanten abgeliefert, aber was er 1994 mit Léon geschaffen hat, ist nichts weiter als ein herausragender und im Gedächtnis bleibender Klassiker der Neunziger.
Der schüchterne Reno verkörpert für mich den vielleicht großartigsten Killer der Kinogeschichte, sein Gegenüber (Oldman) ist sogar noch einen Tick großartiger, wenn er Pillen schluckt, Beethoven hört und beim Fluchen sein Kopf zu explodieren droht. Wie Oldman da in seiner Rolle aufgeht! Das alleine ist schon übernatürlich gut inszeniert und gespielt, aber Besson erzählt noch eine rührende und knallharte Geschichte, spannend, interessant und liebevoll ausgearbeitet.
Und dann wäre da noch die bezaubernde Natalie Portman - komplette Traumbesetzung und die Leistung dieser drei Schauspieler ist einfach ganz fantastisch.
Es fällt mir wirklich kein einziger ähnlicher Film ein, der auch nur annähernd danach wieder so intensiv und spannend inszeniert wurde, in dem Story, Schauspiel und Bilder 100% zusammenpassen. Leider muss man auch erkennen, dass wohl solche (gewagten und schonungslosen) Filme, man denkt nur mal an die Hinrichtung der Familie inkl. Kind und die Beziehungsgeschichte um Reno und Portman, nie wieder gedreht werden. Dass man sich Zeit nimmt, tolle Figuren präsentiert, spannend und intensiv erzählt, mutig ist, Bilder, die für die Ewigkeit bestimmt sind, wo Action noch wirklich Action ist und man nicht ständig und immer wieder die gleichen und austauschbaren und auf Massengeschmack getrimmten Gesichter sieht, sondern kantige, raue, nicht wirklich “hübsche” (bis auf Portman) Charaktere, die aber im Kopf bleiben.
Ein perfektes Märchen, von Besson unglaublich sicher und überragend inszeniert und drei Schauspieler, die in dem Film dafür sorgen, dass man diesen Film einfach nicht vergisst.
Ich vermisse solche Filme heutzutage wirklich sehr.