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Samstag, 15. Dezember 2018

Love Exposure

Love-Exposure

Regie: Sion Sono, 2008

Ungelogen, vielleicht das größte Filmerlebnis neben "The Turin Horse", welches ich in den letzten Jahren gesehen, nein erlebt habe. Eine fast vierstündige Filmoper aus Japan, die das zentrale Thema Liebe meisterhaft erzählt.
Wahnsinnig gute Schauspieler (wunderbar: Yu aka Takahiro Nishijima, zauberhaft und unendlich niedlich: Yoko aka Hikari Mitsushima) zelebrieren hier eine Geschichte, die so genial und außergewöhnlich erzählt wird, dass man nach den knapp vier Stunden (die übrigens wie im Flug vergehen, so klug und interessant ist der Film komponiert) heulend, glücklich, aufgewühlt, nachdenklich, geflasht und überwältigt nach Taschentücher und einer neuen Schlüppi greift. Untermalt mit dem berühmten Zweiten Satz aus Beethovens 7. Sinfonie, Ravels Bolero und Rockmusik wird hier eine Bilderflut der Extreme gezeigt.
Was anfänglich noch ungewohnt und fremd wirkt (japanischer Schlüpfer-Wahn bei Schulmädchen), überzogene Komik/Mimik, Kampfkunsteinlagen und religiöser Irrsinn, wird nach und nach aufgedröselt und passend zusammengefügt. Es dauert auch knapp eine volle Stunde, bis überhaupt der Titel des Films eingeblendet wird. Slasher, Komödie (teilweise wirklich sehr lustige Dialoge und Situationen), Action, Horror, Religion, Splatter, Drama und Erektionen gehen Hand in Hand und sind großartig in Szene gesetzt. Schrill, bunt, lebensfreudig, traurig, romantisch, spannend, ernst, witzig, geistreich - ein berauschender Trip und man fühlt sich nach diesem GENUSS wie benebelt.
Klingt merkwürdig fremd und etwas abgefuckt, aber der Film ist wirklich von vorne bis hinten großartig.

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